Oka Momoyo Bunko (Oka Senjin)
岡百世文庫

Die Sondersammlung Oka Momoyo Bunko der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des japanischen Sinologen Oka Senjin (1833–1914; auch Rokumon) und umfaßt 5.446 chinesische Bücher unter besonderer Berücksichtigung chinesischer Philosophie, Geschichte und Literatur.
Oka Senjin stammte aus einer Samurai-Familie in Sendai in der Provinz Mutsu (heute Präfektur Miyagi), studierte zunächst in der Domäneakademie Yōkendō und wechselte später zum Shōheizaka Gakumonjo (Shōheikō, auch Edo Gakumonjo) nach Yushima in Edo (heute Stadtbezirk Bunkyō in Tōkyō). Im Jahr 1861 rief er zusammen mit Matsumoto Keidō (1831–1863) und Matsubayashi Hanzan (1839–1867) in Ōsaka die Schule Sōshōkō Gakusha ins Leben. Oka verbreitete „Verehrt den Kaiser und vertreibt die Barbaren"-Ideologien (sonnō jōi), kämpfte während des Boshin-Bürgerkrieges im Jahr 1868/69 gegen die Allianz von Pro-Shogunats-Domänen bestehend aus Dewa, Mutsu und Echigo (ōuetsu reppan dōmei) und wurde dehalb für zwanzig Tage inhaftiert. In den 1870er Jahren wirkte Oka als Dozent sowie als Leiter der Tōkyō Toshokan, einer Vorgängereinrichtung der heutigen Nationalbibliothek (Kokuritsu Kokkai Toshokan). Im Jahr 1878 gründete Oka eine Privatschule, wo er im Laufe der Zeit mehr als 3.000 Schüler hatte, darunter Katayama Sen (1859–1933), Kure Shūzō (1865–1932), Hara Takashi (1856–1921), Ozaki Kōyō (1867–1903) und Kitamura Tōkoku (1868–1894).
Die Sondersammlung wurde von Oka Momoyo, einem Sohn von Oka Senjin, als Schenkung auf die Tōkyō Teikoku Daigaku übertragen und ist nicht bibliographisch erschlossen. Eine Biographie ihres früheren Besitzers, Rokumon Oka Senjin no shōgai [Das Leben von Oka Senjin alias Rokumon], hat Uno Ryōsuke 1975 veröffentlicht.