Kodō Bunko (Nomura Kodō)
胡堂文庫

Die Sondersammlung Kodō Bunko der Bibliothek des Historiographischen Instituts (Shiryō Hensanjo) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Romanschriftstellers und Musikkritikers Nomura Kodō (1882–1963; ursprünglich Osakazu) und umfaßt 761 historische Quellen unter besonderer Berücksichtigung von edozeitlichen Militärregistern (bukan). Bukan erschienen erstmals in der Kan’ei-Ära (1624–1645), zunächst unregelmäßig, später jährlich und enthielten detaillierte Informationen über Geschichte (Genealogie), Besitz und Einkünfte (kokudaka, chigyō), aktuellen Status und die militärische Stärke von Daimyō und direkten Vasallen des Shōgun.
Nomura Kodō stammte aus der Präfektur Iwate und studierte an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Tōkyō Teikoku Daigaku, verließ die Universität nach dem Tod seines Vaters jedoch ohne Abschluß. Im Jahr 1912 trat er in den Zeitungsverlag Hōchi Shimbun ein und arbeitete dort bis zur Fusion mit der Yomiuri Shimbun 1942. Für die Monatszeitschrift Ōru Yomimono des Verlags Bungei Shunjūsha schrieb er populäre Fortsetzungsromane, wie zum Beispiel die Langzeit-Detektivgeschichte Zenigata Heiji torimono hikae (1931–1958). An seinem Lebensabend rief er mit dem Betrag von 100 Millionen Yen eine Kulturstiftung namens Nomura Gakugei Zaidan ins Leben. Seit 1995 existiert in der Nähe seines Geburtshauses das Museum Nomura Kodō, Araebisu Kinenkan. Dort befinden sich auch Tonaufnahmen aus seiner Privatbibliothek.
Die Sondersammlung Kodō Bunko des Shiryō Hensanjo ist durch den Katalog Nomura Osakazu-shi shozōbon juzō mokuroku bibliographisch erschlossen.