Kantō-Region  |  Tōkyō Daigaku Shiryō Hensanjo Toshoshitsu

Kanō-ke Bon
加納家本

Die Sondersammlung Kanō-ke Bon der Bibliothek des Historiographischen Instituts (Shiryō Hensanjo) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek der Familie Kanō und umfaßt historische Quellen, die in Zusammenhang mit den Ämtern der Familien (daimyō, ōbangashira, sobashū, wakadoshiyori) stehen. Darüber hinaus enthält die Sammlung Briefe verschiedener Tokugawa-Shōgune, kaiserliche Erlässe, öffentliche Bekanntmachungen und Tagebücher.
Die Familie Kanō diente während der Edo-Zeit (1600–1868) zunächst Tokugawa Ieyasu und später dessen zehntem Sohn Tokugawa Yorinobu (1602–1671), der den Kishū-Zweig der Tokugawa (auch Kii) in der heutigen Präfektur Wakayama begründete. Das Oberhaupt der Familie Kanō, Kanō Hisamichi (1653–1748), begleitete 1716 den achten Shōgun Yoshimune (1684–1751) mit nach Edo. Die Familie Kanō füllte im Laufe der Zeit eine Reihe von wichtigen Herrschaftsfunktionen für die Tokugawa aus. Mit dem Amt des Sobashū war nicht nur Nähe zum Shōgun, sondern auch ein Jahreseinkommen von 5.000 koku Reis (1 koku = ca. 180 Liter) verbunden. Die Einkünfte der Familie Kanō wurden nach dem Umzug von Kii nach Edo verdoppelt und mit der Übernahme des Status eines Daimyō der Provinz Kazusa (heute Präfektur Chiba) auf 13.000 koku Reis pro Jahr erhöht. Von der Provinzresidenz in Ichinomiya aus versah das Oberhaupt der Familie Kanō eine Reihe von Ämtern (ōbangashira, sobashū, wakadoshiyori) für den Tokugawa-Shōgun. Das Amt des Juniorrats (wakadoshiyori) war ebenfalls eine Funktion des inneren Führungszirkels um den Shōgun. Der Wakadoshiyori stand in der Hierarchie des Tokugawa-Shogunats direkt unter dem Ratsältesten (rōjū) und führte auf der Grundlage von Inspektorenberichten (metsuke) Aufsicht über die direkten Vasallen des Shōgun (hatamoto und gokenin). Darüber hinaus betreuten die Wakadoshiyori auch Handwerker, Mediziner und das Gros der Wachen des Shōgun (bankata). Im Kriegsfall führten sie die Hatamoto in die Schlacht. Beide Ämter wechselten nach dem Rotationsprinzip in kurzen Abständen zwischen mehreren Personen.
Die Sondersammlung Kanō-ke Bon wurde 1959 von Kanō Hisaakira (1886–1963) als Schenkung auf die Bibliothek des Shiryō Hensanjo übertragen und ist durch den Katalog Kanō Hisaakira-shi kyūzō shiryō mokuroku bibliographisch erschlossen.

<http://www.hi.u-tokyo.ac.jp/tosho/tosho.html>

Schlagworte:

Familiengeschichte; Frühneuzeitliche Geschichte, japanische; Geschichte, frühneuzeitliche japanische; Geschichte, japanische; Japanische frühneuzeitliche Geschichte; Japanische Geschichte; Kanō, Hisaakira; Kanō, Hisamichi; Kanō-Familie (Buke); Kazusa-Provinz, heute Zentrum der Präfektur Chiba; Kii-Provinz, heute Präfekturen Wakayama und Mie; Kishū-Tokugawa-Familie (Kii) (Buke), Domäne Kishū (Kii), Präfektur Wakayama; Kriegerfamilien; Sobashū; Tokugawa, Ieyasu; Tokugawa, Yorinobu; Tokugawa, Yoshimune Wakadoshiyori

Sachgebiete:

Geschichtswissenschaft

Bibliothek:

Tōkyō Daigaku Shiryō Hensanjo Toshoshitsu

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