Ikeda-ke Kiroku
池田家記録

Die Sondersammlung Ikeda-ke Kiroku der Bibliothek des Historiographischen Instituts (Shiryō Hensanjo) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek der Familie Ikeda aus der Domäne Okayama in der Provinz Harima (Präfektur Hyōgo) und umfaßt rund 600 Titel historische Quellen.
Bei der Familie Ikeda handelt es sich um Vasallen des gleichnamigen Domänefürsten, die nach der Niederlage von Toyotomi Hideyori 1614/15 (Ōsaka no jin) in Shingū in der Provinz Harima beheimatet waren. Der Familie wurde zu Beginn der Edo-Zeit der Status eines Tozama-Fürsten (tozama daimyō) mit einem jährlichen Reiseinkommen (kokudaka) von 10.000 koku (1 koku = ca. 180 Liter) gewährt. Der Ikeda-Daimyō war jedoch um das Jahr 1670 ohne Nachkommen und verlor seinen Status. Sein jüngerer Bruder erhielt schließlich auf dem gleichen Land den Status eines Yoriai, einer Hatamoto-Kategorie mit einem jährlichen Reiseinkommen von etwa 3.000 koku. Ikeda Yorikata (auch Raihō), ein Nachfahre der Familie in der Bakumatsu-Zeit (1853–1867), bewährte sich in der Stadtverwaltung von Nara, übte verschiedene judikative und exekutive Verwaltungstätigkeiten (kanjō bugyō, ōmetsuke, machibugyō) aus und war Ende der 1850er Jahre auf der Seite des Tokugawa-Shogunats an der Verhaftungswelle gegen Gegner der Ansei-Verträge (Ansei no taigoku) beteiligt.
Die Sondersammlung wurde 1940 von einer Nachfolgeorganisation der Keimeikai auf das Shiryō Hensanjo übertragen und ist durch den Katalog Ikeda-ke kiroku bibliographisch erschlossen.