Fushiminomiya-ke Bon
伏見宮家本

Die Sondersammlung Fushiminomiya-ke Bon der Bibliothek des Historiographischen Instituts (Shiryō Hensanjo) der Tōkyō Daigaku besteht aus 690 Titeln der Privatbibliothek der Familie Fushiminomiya (Fushiminomiya-ke). Die Dokumente, Chroniken und Tagebücher der Sammlung sind familiengeschichtlich sowie vor allem deshalb relevant, weil die Familie Fushiminomiya seit der Muromachi-Zeit (1392–1573) blutsverwandtschaftliche Beziehungen zum japanischen Kaiserhaus vorzuweisen hat.
Der Stammbaum der Familie wird auf Yoshihito Shinnō (1351–1416), einen Sohn des Sukō Tennō (1334–1398) zurückgeführt. Sukō Tennō war ein Sohn des Kōgon Tennō (1313–1364) und repräsentierte in der Zeit der beiden rivalisierenden Kaiserhöfe, der Nanbokuchō-Zeit (1333–1392), die nördliche Linie. Seit Yoshihito Shinnō war die Familie Fushiminomiya fünfeinhalb Jahrhunderte lang über 24 Generationen hinweg ein Teil des Kaiserhauses. Im allgemeinen wurde der Titel shinnō (männlich) und naishinnō (weiblich) an Kinder und Geschwister des Tennō und der Titel ō (männlich) und joō (weiblich) an Enkel des Tennō vergeben. Zur Zeit des Gotoba Tennō (1180–1239) wurde der Status direkt vom göttlichen Herrscher verliehen, später wurde er in der Regel vererbt. Eine Trennung vom Kaiserhaus (kōseki ridatsu) konnte auf der Grundlage des Kaiserlichen Hausgesetzes (kōshitsu tenpan) durch Heirat, Scheidung, Verwitwung oder aus anderen besonderen Gründen erfolgen. Hiroaki Ō, ein Mitglied der Familie Fushiminomiya in der 24. Generation, gehörte zu denjenigen 51 Personen bzw. elf Familien, deren Zugehörigkeit zum Kaiserhaus 1947 formell aufgelöst wurde.
Die Familie Fushiminomiya hat einen Teil ihrer Privatbibliothek auf die Bibliothek des Amts für den Kaiserlichen Haushalt (Kunaichō Shoryōbu) übertragen, aber die Familientagebücher (nikki) zwischen den Jahren 1692 und 1923 hält die Bibliothek des Shiryō Hensanjo, wobei diejenigen der Meiji-Zeit (1868–1912) und der Taishō-Zeit (1912–1926) nicht vollständig sind.
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.