Kuraishi Takeshirō-shi Kyūzōsho
倉石武四郎氏旧蔵書

Die Sondersammlung Kuraishi Takeshirō-shi Kyūzōsho der Bibliothek des Tōyō Bunka Kenkyūjo (The Institute of Oriental Culture) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Kuraishi Takeshirō (1897–1975) und umfaßt rund 4.300 chinesische Titel, darunter Werkausgaben von Autoren der Qing-Zeit (1644–1912), Dramen und Romane sowie sprachwissenschaftlich relevante Quellen. Des weiteren enthält sie rund 1.700 japanische und westlichsprachige Titel sowie moderne chinesische Bücher unter besonderer Berücksichtigung chinesischer Literatur- und Sprachwissenschaft.
Kuraishi Takeshirō stammte aus der Präfektur Niigata und studierte chinesische Literatur und Sprache an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Danach wechselte er an die Kyōto Teikoku Daigaku zu Kano Naoki (1868–1947), selbst ein Schüler von Shimada Chōrei (1838–1898). Zwischen 1928 und 1930 hielt er sich zu Forschungszwecken in Peking auf. Zwischen 1926 und 1949 lehrte er an der Kyōto Teikoku Daigaku und zwischen 1940 und 1958 an der Tōkyō Teikoku Daigaku bzw. der Tōkyō Daigaku. Kuraishi lehnte die japanische Lesung chinesischer Texte (kanbun kundoku) ab und propagierte originalsprachige, chinesische Lesungen. Er war ein Experte für klassische sowie moderne Phonologie. Kuraishi gehörte 1946 zu den Mitbegründern der Chūgokugogaku Kenkyūkai (später Chūgokugo Gakkai). Aus der 1951 von Kuraishi ins Leben gerufenen Kuraishi Chūgokugo Kōshūkai entwickelte sich 1964 die Nitchū Gakuin. Von ihm stammt eine Reihe von Lehrbüchern sowie das häufig nachgedruckte Iwanami chūgokugo jiten [Chinesisch-Wörterbuch von Iwanami; 1963].
Die chinesischen Werke der Sondersammlung sind seit 1980 durch den Katalog Kuraishi bunko kanseki bunrui mokuroku shūbu (kō) bibliographisch erschlossen. Bibliographische Daten können auch mit dem japanischen Suchbegriff Kuraishi Bunko über den OPAC der Universitätsbibliothek recherchiert werden.