Ōki Bunko (Ōki Kanichi)
大木文庫

Die Sondersammlung Ōki Bunko der Bibliothek des Tōyō Bunka Kenkyūjo (The Institute of Oriental Culture) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des japanischen Anwalts Ōki Kanichi (1881–1958) und umfaßt 3.168 chinesische Titel mit insgesamt 45.452 Bänden unter besonderer Berücksichtigung der chinesischen Rechtsgeschichte. Neben der Rechtsgeschichte deckt diese sinologisch relevante Sammlung ein breites Wissensspektrum ab, das von chinesischer Politik, Diplomatie, Gesellschaft und Wirtschaft über Geschichte, Geographie und Literatur bis hin zu Philosophie und Religionswissenschaft reicht. So enthält die Ōki-Sammlung für das Rechts- und Verwaltungssystem vor allem der Song- (960–1279), der Ming- (1368–1644) und der Qing-Zeit (1644–1912) wichtige Primärquellen. Allein die Textsorten guanzhen (japanisch kanshin) und gongdu (japanisch kōtoku) sowie sachlich verwandte Quellen machen fast ein Zehntel der Gesamttitel aus, die für das Studium der chinesischen Staatsverwaltung unerläßliche Quellen darstellen.
Ōki Kanichi studierte bis 1910 Jura an der Tōkyō Teikoku Daigaku und gründete später eine Anwaltskanzlei. Das sinologische Gros seiner Privatbibliothek hat er 1941 anläßlich der Gründung des Tōyō Bunka Kenkyūjo der Bibliothek dieses neuen Forschungsinstitutes als Schenkung übertragen.
Die Sondersammlung ist seit 1959 durch den Katalog Tōkyō Daigaku Tōyō Bunka Kenkyūjo Ōki bunko bunrui mokuroku bibliographisch erschlossen. Das Tōyō Bunka Kenkyūjo verfügt über einen eigenen OPAC (kanseki mokuroku dētabēsu), mit dem auch chinesische Werke recherchiert werden können.