Kitani Bunko (Kitani Hōgin)
木谷文庫

Die Sondersammlung Kitani Bunko der Komaba-Bibliothek (Komaba Toshokan) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Sammlung des Theaterkritikers und Chikamatsu-Monzaemon-Forschers Kitani Hōgin (1877–1950) und umfaßt 251 japanische Werke und historische Quellen zum Jōruri. Textuell ist mit Jōruri der dramatische narrative Begleitgesang zur dreisaitigen Laute (shamisen) im japanischen Puppentheater (bunraku oder ningyō jōruri) gemeint.
Kitani Hōgin stammte aus Ōsaka und war der zweite Sohn des Jōruri-Erzählers bzw. -Sängers (tayū) in fünfter Generation Takemoto Yadayū (1837–1906). Die Theatertradition seiner Familie reicht bis zu Takemoto Gidayū (1651–1714), der den heute Gidayū-Stil (gidayū-bushi) genannten typischen Sprech- bzw. Erzählgesang entwickelt hat. Kitani hatte unter anderem mit den Tagebüchern seines Vaters Chikamatsu-Monzaemon-Forschung betrieben und die Geschichte des japanischen Puppentheaters (bunrakushi) erforscht. Chikamatsu Monzaemon (1653–1724) war einer der wichtigsten Autoren von Puppentheater- und Kabuki-Stücken. Er schrieb historische Dramen (jidai mono) und schuf das Genre des zeitgeschichtlichen Dramas der Gegenwart (sewa mono).
Die Sondersammlung enthält 63 Tagebücher von Takemoto Yadayū aus der Zeit zwischen 1850 und 1901, Briefe, Jōruri-Libretti (jōruri maruhon) sowie Bilder von Takemoto Gidayū. Der älteste Sohn von Kitani Hōgin, Kitani Ginichi, veräußerte die Sammlung 1951 an die Kyōyōgakubu-Bibliothek der Tōkyō Daigaku. Die frühere Privatbibliothek von Kitani Hōgin gelangte nicht komplett an die Tōkyō Daigaku, Teile davon befinden sich auch in der Sondersammlung Yoshinaga Takao Bunko des Chikamatsu-Forschungsinstituts der Sonoda Gakuen Joshi Daigaku.