Engel Bunko (Christian Lorenz Ernst Engel)
エンゲル文庫

Die Sondersammlung Engel Bunko der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Tōkyō Daigaku (Keizaigakubu Toshokan) basiert auf der Privatbibliothek des Statistikers Christian Lorenz Ernst Engel (1821–1896) und umfaßt 1.124 Bücher unter besonderer Berücksichtigung der Ernährungs- und Haushaltswissenschaft (Ökotrophologie), der Metallurgie sowie des Bergbaus und Hüttenwesens.
Christian Lorenz Ernst Engel stammte aus Dresden, studierte Berg- und Hüttenwesen, wandte sich jedoch später der Statistik zu, verbesserte deren Methodik und beschäftigte sich mit Fragen der Konsumstatistik. Er formulierte das Engelsche Gesetz über den Zusammenhang zwischen Einkommen und Konsum, wonach mit steigendem Einkommen die Ausgaben für Nahrungsmittel absolut zunehmen, ihr relativer Anteil jedoch sinkt. Seit 1848 untersuchte er die Gewerbe- und Arbeitsverhältnisse im Königreich Sachsen und wurde Leiter des neugegründeten Statistischen Bureaus im sächsischen Innenministerium. Im Jahr 1860 wurde er Direktor des preußischen Statistischen Bureaus und gründete die Preußische Statistische Zentralkommission, um die gesamte Staatsverwaltung für statistische Erhebungen und methodische Massenbeobachtung effizient einsetzen zu können.
Die Werke der Engel-Privatbibliothek gelangten einige Jahre nach dessen Tod durch den späteren Vorsitzenden der Nihon Tōkei Kyōkai (Japan Statistical Association), Takano Iwasaburō (1871–1949), nach Japan. Takano hatte bei Georg von Mayr (1841–1925) an der Universität München Nationalökonomie, Staatswirtschaft (Finanzwissenschaft) und Statistik studiert und die rund 14.000 Bände umfassende Engel-Bibliothek von einem Antiquariat akquiriert. Beim großen Erdbeben von 1923 wurde das Gros der Sammlung zerstört. Mit dem Rest rief man in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre die Enkel Bunko ins Leben.
Die Sondersammlung ist seit 1986 durch den Classified catalogue of Engel’s library bibliographisch erschlossen.