Miyake Bunko (Miyake-Familie)
三宅文庫

Die Sondersammlung Miyake Bunko der Medizinischen Fakultät der Tōkyō Daigaku (Igaku Toshokan) basiert auf der Privatbibliothek von vier Generationen der Medizinerfamilie Miyake und umfaßt 1.200 Titel japanische Rara unter besonderer Berücksichtigung der Medizingeschichte. Darüber hinaus gehören 430 Gegenstände aus dem Besitz der Familie Miyake zur Sammlung, die im Museum der Tōkyō Daigaku (Sōgō Kenkyū Hakubutsukan) aufbewahrt werden.
Die Werke der Sondersammlung stammen von Miyake Gonsai (1817–1867), Miyake Hiizu (1848–1938), Miyake Kōichi (1876–1954) und Miyake Masashi (1908–1969). Gonsai stammte aus der Provinz Hizen (heute Präfekturen Saga und Nagasaki) und war Arzt für westliche Medizin (ranpōi). Er eröffnete 1838 in Edo (Tōkyō) eine Praxis und wurde 1844 Arzt in der Domäne Sakura in der Provinz Shimōsa, im Norden der heutigen Präfektur Chiba. Im Jahr 1858 war Gonsai an der Gründung einer Impfanstalt (Shutōjo) in Kanda-Otamagaike in Edo beteiligt. Die Anstalt wurde zunächst in Seiyō Igakusho umbenannt und später in Igakusho abgekürzt. Gonsai lehrte dort chirurgische Operation und das Anlegen postoperativer Verbände. Sein ältester Sohn Hiizu spezialisierte sich auf Psychiatrie und wurde 1925 Nachfolger von Kure Shūzō (1865–1932) an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Kōichi wirkte unter anderem auf dem Gebiet der Hirnforschung. Kōichis ältester Sohn Masashi wurde ebenfalls Professor für Medizin an der Tōkyō Daigaku und erwarb sich Verdienste auf dem Gebiet der Pathologie. Er war einer ersten Mediziner, der pathologische Forschungen über die Folgen der beiden Atombomben (genshi bakudanshō) durchgeführt hat. Seine pathologische Klassifikation der Leberzirrhose wird in Japan heute noch als Miyake-Klassifikation (Miyake bunrui) bezeichnet.
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.