Kantō-Region  |  Tōkyō Daigaku Daigakuin Hōgaku Seijigaku Kenkyūka Fuzoku Kindai Nihon Hōsei Shiryō Sentā (Meiji Shinbun Zasshi Bunko)

Ide Bunko (Ide Saburō)
井手文庫

Die Sondersammlung Ide Bunko der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Tōkyō Daigaku (Daigakuin Hōgaku Seijigaku Kenkyūka Fuzoku Kindai Nihon Hōsei Shiryō Sentā, Meiji Shimbun Zasshi Bunko) basiert auf der Privatbibliothek des Sinologen, Herausgebers und Unterhausabgeordneten Ide Saburō (1863–1931) und umfaßt 190 Zeitungen und Zeitschriften, 1.322 japanische, 281 chinesische und 62 westlichsprachige Buchtitel mit insgesamt rund 3.300 Bänden. Der Schwerpunkt liegt auf Quellen zum japanischen Asianismus und den pan-asiatischen Aktivitäten der 1898 gegründeten Tōa Dōbunkai [Ostasiatische Gesellschaft für eine gemeinsame Kultur].
Die Tōa Dōbunkai war durch eine Fusion aus der von Konoe Atsumaro (1863–1904) gegründeten Dōbunkai und der Tōakai entstanden. Aus dem Namen der Tōa Dōbunkai lassen sich zentrale pan-asiatische Ideologien ableiten: die kulturelle Zusammengehörigkeit der Völker des Kanji-Kulturkreises (kanji bunkaken) durch die Benutzung chinesischer Schriftzeichen (dōbun), der im Buddhismus und Konfuzianismus wurzelnde gemeinsame religiöse Glaube (dōkyō) sowie die völkisch-ethnische Verwandtschaft (dōshu). Mit staatlicher Förderung konnte die Tōa Dōbunkai im Laufe der Zeit ein umfangreiches Publikations- und Lehrprogramm in China und Japan aufbauen. Sie gründete 1900 in Nanking (Nanjing) die Nankin Dōbun Shoin, zog aber schon bald nach Shanghai, wo sie sich 1901 als Tōa Dōbun Shoin reorganisierte. Die Tōa Dōbunkai existierte fast ein halbes Jahrhundert lang bis zur Auflösung Ende des Zweiten Weltkrieges.
Ide Saburō stammte aus der Provinz Higo (später Präfektur Kumamoto), studierte Sinologie und lernte zwischen 1887 und 1890 auf dem Festland Chinesisch. Im Japanisch-Chinesischen Krieg diente er dem japanischen Heer als Dolmetscher. Im Jahr 1896 ließ er sich in Fuzhou (japanisch Fukushū) in der Provinz Fujian (japanisch Fukken) nieder und gab eine chinesische Zeitung heraus. Nach der Gründung der Tōa Dōbunkai ernannte man Ide zum Leiter des Shanghai-Büros. Fortan gab er die Periodika der Tōa Dōbunkai heraus. Im Jahr 1904 wurde Ide geschäftsführender Direktor einer Zeitung für Japaner in China, der Shanhai Nippō. Nach seiner Rückkehr kandidierte er 1912 und 1915 bei den Unterhauswahlen und wurde Abgeordneter.
Die Sondersammlung ist seit 1986 durch den Katalog Ide Saburō bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.

<http://www.j.u-tokyo.ac.jp/lib/meiji/>

Schlagworte:

Asianismus; Chinesisch-japanische Beziehungen; Dōshu Dōbun Dōkyō; Ide, Saburō; Japanisch-chinesische Beziehungen; Japanische klassische Sinologie; Kanji-Kulturkreis; Klassische japanische Sinologie; Kolonialismus; Konoe, Atsumaro; Nankin Dōbun Shoin; Orientalistik; Pan-Asianismus; Sinologie; Tōa Dōbun Shoin Tōa Dōbunkai

Sachgebiete:

Politische Geschichte

Bibliothek:

Tōkyō Daigaku Daigakuin Hōgaku Seijigaku Kenkyūka Fuzoku Kindai Nihon Hōsei Shiryō Sentā (Meiji Shinbun Zasshi Bunko)

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