Luther Korekushon (Martin Luther)
ルター・コレクション

Die Sondersammlung Luther Korekushon der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku umfaßt 30 Titel des Reformators Martin Luther (1483–1546), alles Erstdrucke aus dem 16. Jahrhundert, wie zum Beispiel lateinische und deutsche Disputationen, Gespräche, Predigten, Briefe und Aufrufe.
Martin Luther wurde als Sohn eines Hüttenmeisters in Eisleben geboren, studierte Jura und wurde 1512 zum Doktor der Theologie promoviert und bald auf eine Professur für Bibelauslegung berufen. Er entwickelte ein Bewußtsein gegen die scholastische Theologie und den Handel der katholischen Kirche mit Ablaßbriefen (indulgentia) und leitete mit der Formulierung von 95 Thesen zum Zwecke einer Disputation 1517 die Reformation ein. Weltliche Herren beschützten ihn vor der Verfolgung durch den Papst. Schließlich verfaßte er 1520 seine drei reformatorischen Hauptschriften An den christlichen Adel deutscher Nation, Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche und Von der Freiheit eines Christenmenschen. Er heiratete während des Bauernkrieges Katherina von Bora (1499–1552), mit der er sechs Kinder hatte. Neben der organisatorischen Festigung der Reformation gelten als Luthers Hauptverdienste die Abfassung eines kleinen und eines großen Katechismus (1529), die Übersetzung der Bibel ins Deutsche (1534) sowie die Übersetzung und Neudichtung christlichen Liedgutes. Luther stellte eine sich entwickelnde überlandschaftliche neuhochdeutsche Literatursprache gleichberechtigt neben Hebräisch, Griechisch und Latein.
Die Sondersammlung kann mit dem japanischen Suchbegriff Rutā Korekushon über den OPAC der Universitätsbibliothek recherchiert werden.