Dante Korekushon
ダンテ・コレクション

Die Sondersammlung Dante Korekushon der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku umfaßt 236 westlichsprachige Werke von und über den italienischen Nationaldichter, Rhetoriker und Gelehrten Dante Alighieri (1265–1321). Dazu gehören siebzehn kostbare Drucke aus dem 15. und 16. Jahrhundert, darunter eine Ausgabe des Danteschen Hauptwerkes Divina Commedia [Göttliche Komödie; 1307–1321] aus dem Jahr 1481. Die Dante-Bibliothek ist relevant für die italianistische Erforschung mittelalterlicher europäischer Literatur und Sprache.
Dante Alighieri stammte aus einer Familie des niederen Adels in Florenz und genoß eine erstklassige künstlerische Ausbildung. Zwei bedeutsame Ereignisse in seinem Leben waren der frühe Tod seiner Jugendliebe Beatrice Portinari, die er mit neun Jahren zum ersten Mal gesehen hatte und nicht heiraten konnte, sowie seine erfolglose Opposition gegen Papst Bonifacius VIII. (ca. 1235–1303). In seinen lyrischen Gedichten und Prosakommentaren teils in italienischer, teils in lateinischer Sprache verschmelzen Traum, mystische Visionen und Wirklichkeit zu einer einzigartigen, dantesken Mischung. In dem Werk De vulgari eloquentia [Über das Dichten in der Muttersprache; 1304–1307] ging es ihm vorrangig um eine Poetik der Volkssprache, die neben der lateinischen Kunstprosa als gleichrangig gelten sollte. Der lateinischen Literatur- und Gelehrtensprache wollte Dante eine italienische Volkssprache zur Seite stellen. Das noch vor seinem Tod 1321 vollendete Meisterwerk Dantes, Divina Commedia, wurde in toskanischer Sprache verfaßt und schildert eine visionäre Wanderung des Poeten Dante als sündigem Menschen unter Führung Vergils durch Hölle (Inferno) und Fegefeuer (Purgatorio) sowie zusammen mit Beatrice durch das Paradies (Paradiso).
Die Sondersammlung Dante Korekushon ist nicht durch einen konventionellen Katalog erschlossen. Bibliographische Daten können mit dem japanischen Suchbegriff Dante Korekushon über den OPAC der Universitätsbibliothek recherchiert werden.