Seishū Bunko (Watanabe Makoto)
青洲文庫

Die Sondersammlung Seishū Bunko der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Watanabe Makoto (1840–1911; Pseudonym Seishū), dessen Schwiegervater und dessen Sohn Sawajirō (1870–1941) und umfaßt rund 30.000 japanische und chinesische Bücher unter besonderer Berücksichtigung edozeitlicher japanischer Populärliteratur, Waka-Dichtung, chinesischer Poesie und Werken der Nationalen Schule (Kokugaku).
Die Familie Watanabe war in Ichikawa Daimonchō in der Provinz Kai (heute Präfektur Yamanashi) ansässig, übte das Geschäft eines Zwischenhändlers für Papier aus und war zugleich offizieller Lieferant des Tokugawa-Bakufu. Watanabe Makoto sammelte vor allem chinesische Poesie. Sein Schwiegervater bevorzugte Werke der Nationalen Schule und pflegte Waka als Hobby. Sein Sohn Sawajirō sammelte leicht lesebare edozeitliche Populärliteratur, wie zum Beispiel Ukiyozōshi, Kusazōshi und Sharebon. Im Jahr 1887 errichtete die Familie auf dem Gelände ihres Herrenhauses ein separates Gebäude als Bibliothek, die als Seishū Bunko auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Bis zum großen Erdbeben von 1923 wuchs sie auf rund 100.000 Bücher an. Als man von den Erdbebenschäden der Tōkyō Teikoku Daigaku hörte, bot Watanabe Sawajirō etwa dreißig Prozent der Familienbibliothek zum Teil als Schenkung, zum Teil zum Verkauf an. Die Tōkyō Teikoku Daigaku nahm schließlich rund 30.000 Bände als Seishū Bunko in den Bestand der Universitätsbibliothek auf.
Die Sondersammlung ist durch die Kataloge Seishū bunko kohan shomoku, Seishū bunko kohan shomoku gai mokuroku, Seishū bunko mokuroku und Watanabe Sawajirō kizō tosho mokuroku bibliographisch erschlossen.