Hozumi Bunko (Hozumi Nobushige)
穂積文庫

Die Sondersammlung Hozumi Bunko der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Rechtswissenschaftlers Hozumi Nobushige (1855–1926) und umfaßt 1.053 gedruckte Werke und Abschriften von Gesetzestexten, Rechtskommentaren und Entscheidungssammlungen unter besonderer Berücksichtigung des Goseibai Shikimoku (auch Jōei Shikimoku) aus der Kamakura-Zeit (1192–1333). Zur Person und zum Werdegang Hozumis siehe „Hōten Chōsakai Hozumi Nobushige Hakushi Kankei Bunsho“ unter Tōkyō Daigaku Hōgakubu Toshoshitsu (Hōseishi Shiryōshitsu).
Das Goseibai Shikimoku wurde vom dritten Regenten (shikken) Hōjō Yasutoki (1183–1242) in Abgrenzung zum Kyōto-Recht sowie zum Zwecke der Formalisierung der Beziehungen des Kamakura-Shogunats zu seinen Vasallen (gokenin) 1232 nach dem Jōkyū-Aufstand (jōkyū no ran) kodifiziert und gilt als das erste geschriebene Recht des Kriegerstandes (bukehō) in Japan. Das Kriegerrecht war traditionell Gewohnheitsrecht und basierte auf Familienbeziehungen und auf einer strikten militärischen Hierarchie. Dieser Rechtskodex konnte sich festigen, wurde in der Muromachi-Zeit (1392–1573) übernommen und entwickelte sich zur Grundlage für die Domänen-Rechtskodifizierung der Sengoku-Zeit (1467–1568). In der Edo-Zeit (1600–1868) erschienen umfangreiche Bestimmungen für Bauern und Stadtbewohner in Shogunatsgesetzbüchern wie dem Buke shohatto (1615), die erst mit der Meiji-Restauration von 1868 außer Kraft gesetzt wurden.
Die Quellen des Rechtsausschusses (Hōten Chōsakai) aus der Privatbibliothek von Hozumi Nobushige befinden sich in einer eigenen Sondersammlung an der Tōkyō Daigaku (Hōten Chōsakai Hozumi Nobushige Hakushi Kankei Bunsho). Die Sondersammlung Hozumi Bunko wurde 1930 als Schenkung von den Hinterbliebenen auf die Tōkyō Teikoku Daigaku übertragen und ist nicht bibliographisch erschlossen.