Gakken Bunko (Dohi Keizō)
鶚軒文庫

Die Sondersammlung Gakken Bunko der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku stammt von dem Arzt und Medizinhistoriker Dohi Keizō (1866–1931; Pseudonym Gakken) und umfaßt 4.618 japanische und chinesische Rara unter besonderer Berücksichtigung der Medizin und der Materia Medica (honzōgaku). Zudem enthält die Sammlung Rara über Prostituierte und das frühere Vergnügungsviertel Yoshiwara (Shin Yoshiwara) in Senzoku im heutigen Stadtbezirk Taitō von Tōkyō. Aus Dohis umfangreicher Privatbibliothek gelangten 7.898 Bücher mit chinesischen Gedichten von japanischen Autoren an die japanische Nationalbibliothek (Kokuritsu Kokkai Toshokan) und 1.805 deutsche und 440 japanische Werke zur Dermatologie, zur Urologie und zum Bereich Geschlechtskrankheiten (Syphilis) an die Universitätsbibliothek der Tōkyō Ika Shika Daigaku. Die verbliebenen rund 28.000 Werke soll die East Asian Library der University of California, Berkeley, erhalten haben.
Dohi Keizō stammte aus Fuchū in der Provinz Echizen (heute Präfektur Fukui) und studierte bis 1890 Medizin an der Teikoku Daigaku (später Tōkyō Teikoku Daigaku). Um die moderne westliche Dermatologie und Urologie in Japan einzuführen, studierte er in Heidelberg, Wien und Paris. Nach seiner Rückkehr arbeitete er von 1898 bis 1926 an der Tōkyō Teikoku Daigaku auf dem Lehrstuhl für Hautkrankheiten (hifubyōgaku) und Geschlechtskrankheiten bzw. Syphilis (baidokugaku). Dohi gehört als Autor des dreibändigen Werkes Hifukagaku [Dermatologie; 1910] zu den Begründern dieser Wissenschaft in Japan. In seinen späteren Jahren betätigte er sich auch als Medizinhistoriker, wie das Werk Sekai baidokushi [Weltgeschichte der Syphilis; 1921] zeigt. Dohi gehörte zu den Gründern der Nihon Hifu Gakkai und der Nihon Seibyō Yobō Gakkai und war Präsident beider Gesellschaften.
Die Sondersammlung ist seit 1978 durch den Katalog Tōkyō Daigaku Sōgō Toshokan koigakusho mokuroku bibliographisch erschlossen.