Kocher Bunko (Emil Theodor Kocher)
コッヘル文庫

Die Sondersammlung Kocher Bunko der Universitätsbibliothek der Tsurumi Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des schweizerischen Chirurgen Emil Theodor Kocher (1841–1917) und umfaßt 1.908 westlichsprachige Bücher sowie 25 Zeitschriften. Mehr als die Hälfte der Sammlung ist in deutscher Sprache.
Kocher stammte aus Bern und studierte dort Medizin. Danach spezialisierte er sich in Berlin, London, Paris und Wien, wo er unter anderem bei Theodor Billroth (1829–1894) lernte, der zu dieser Zeit weltweit neuartige Magen- und Kehlkopfoperationen eingeführt hatte. Kocher selbst beschäftigte sich mit der operativen Behandlung des Kropfes und gilt als einer der Begründer der Bauchchirurgie. Er förderte viele Gebiete der Chirurgie in klinischen und experimentellen Studien, wie zum Beispiel die Neurochirurgie, die Abdominalchirurgie und die Extremitätenchirurgie, des weiteren die Entwicklung der Anästhesiologie, die Notfallmedizin und die Anfänge der Transplantationsmedizin. Zudem bildete er über Jahrzehnte hinweg zahlreiche spätere chirurgische Chefärzte aus. Er erhielt für seine Verdienste um die Schilddrüsenforschung 1909 den Nobelpreis für Physiologie/Medizin. Bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges hatte Kocher mehr als 5.000 Schilddrüsenentfernungen vorgenommen und die Sterbewahrscheinlichkeit von 18 auf weniger als 0,5 Prozent gesenkt. Er entwickelte chirurgische Instrumente und Techniken, darunter den sogenannten Kocher-Schnitt als Hauptzugangsweg bei Operationen an der Schilddrüse.
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.