Watanabe Manabu Sensei Kizō Chōsen no Minkan Rufu Shogaku Nyūmonsho
渡部学先生寄贈朝鮮の民間流布初学入門書

Die Sondersammlung Watanabe Manabu Sensei Kizō Chōsen no Minkan Rufu Shogaku Nyūmonsho der Universitätsbibliothek der Chūō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Watanabe Manabu (1913–1991) und umfaßt 198 Lehrbücher für die Grund- und Mittelstufe, die er während der japanischen Kolonialzeit in Korea gesammelt hat. Die Rara sind relevant für die Erforschung der japanischen Kolonialherrschaft in Korea und die koreanische Erziehungs- und Geistesgeschichte. Ein Teil der Sammlung besteht aus ursprünglich chinesischen Werken mit Erläuterungen, Übersetzungs- und Lesehilfen in Hangul. Ein weiterer Teil sind vom Generalgouvernement für Korea (Chōsen Sōtokufu) herausgegebene Lehrwerke.
Japan mußte spätestens mit der offiziellen Annexion Koreas seit 1910 eine Bildungspolitik für Korea entwickeln. Eine bildungspolitische Maßnahme Japans war 1926 die Gründung der Kaiserlichen Universität Seoul (Keijō Teikoku Daigaku). Der frühere Eigentümer der Sondersammlung studierte bis 1938 koreanische Erziehungs- und Geistesgeschichte an der Keijō Teikoku Daigaku und publizierte zu diesem Forschungsbereich. Zu seinen Hauptwerken zählen das 1969 veröffentlichte Buch Kinsei Chōsen kyōikushi [Forschungen zur koreanischen Erziehungsgeschichte der Frühmoderne] sowie der Korea-Teil (Chōsen-hen) des seit 1986 zusammen mit Abe Hiroshi (1931–) im Verlag Ryūkei Shosha herausgegebenen Werkes Nihon shokuminchi kyōiku seisaku shiryō shūsei [Historische Quellen zur Geschichte der Bildungspolitik in japanischen Kolonialgebieten; 76 Bde.].
Auf Vermittlung des in Korea geborenen japanischen Experten für asiatische Regionalgeschichte Funaki Katsuma (1924–) gelangte ein Teil von Watanabes Privatbibliothek an die Chūō Daigaku. Die Sondersammlung ist seit 1986 durch den reich illustrierten und annotierten Katalog Watanabe Manabu Sensei kizō Chōsen no minkan rufu shogaku nyūmonsho mokuroku: fu kaisetsu bibliographisch erschlossen.