Shunsho Bunko
春曙文庫

Die Sondersammlung Shunsho Bunko der Universitätsbibliothek der Sōai Daigaku, Sōai Joshi Tanki Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Tanaka Jūtarō (1917–1987) und Imakōji Kakuzui (1898–) und umfaßt rund 1.100 japanische Bücher zur Heian-Literatur unter besonderer Berücksichtigung des Makura no sōshi [Das Kopfkissenbuch; 996–1012] von Sei Shōnagon (ca. 966–, Todesjahr unbekannt). Der Kern der Sammlung stammte von Tanaka Jūtarō, Professor für japanische Literatur an der Sōai Daigaku. Ihr wurden später relevante Werke des Präsidenten der Sōai Daigaku, Imakōji Kakuzui, hinzugefügt. Tanaka Jūtarō war ein Sei-Shōnagon- und Makura-no-sōshi-Forscher und hat zahlreiche Kommentare zu diesem bedeutenden Werk der Heian-Literatur veröffentlicht. Der Name der Sondersammlung leitet sich aus der sinojapanischen Lesung der ersten Worte des Kopfkissenbuches ab ("Haru wa akebono...", haru = shun, akebono = sho).
Die Autorin des Makura no sōshi und Begründerin des japanischen Essay-Genres stammte ursprünglich aus der Familie Kiyohara und wurde nur während ihrer Zeit am Kaiserhof in den 990er Jahren Sei gerufen. Das Kopfkissenbuch enthält kurze Augenzeugenberichte, Impressionen, Reflexionen, Szenen und Begebenheiten am kaiserlichen Hof zur Heian-Zeit (794–1192) gegen Ende des 10. Jahrhunderts. Zwischenmenschliche Liebe, die Schönheit der Natur, menschliche Schwächen werden darin zur Zielscheibe des Witzes und des Spottes der Autorin gemacht. Ihre Beschreibungen sind knapp, realistisch, satirisch, unterhaltsam und vermeiden den tragischen Unterton der klassischen Tradition.
Die Sondersammlung ist seit 1993 durch den Katalog Shunsho bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.