Orikuchi Shinobu Kinen Bunko
折口信夫記念文庫

Die Sondersammlung Orikuchi Shinobu Kinen Bunko der Universitätsbibliothek der Sōai Daigaku, Sōai Joshi Tanki Daigaku wurde zum Gedenken an den Literaturwissenschaftler, Volkskundler und Dichter Orikuchi Shinobu (1887–1953; Pseudonym Shaku Chōkū) von der Forschungsgruppe Kinki Chōkūkai zusammengetragen und umfaßt 1.866 japanische Bücher unter besonderer Berücksichtigung der japanischen Volkskunde und der japanischen Literatur (Tanka-Dichtung).
Orikuchi Shinobu stammte aus der Präfektur Ōsaka und studierte bis 1910 japanische Literatur an der Kokugakuin Daigaku, wo er seit 1922 als ordentlicher Professor wirkte. Orikuchi arbeitete seit 1913 zeitlebens mit Yanagita Kunio (1875–1962) zusammen, war an der Herausgabe einer Reihe von volkskundlichen Zeitschriften beteiligt und fungierte als Vorsitzender unter anderem der Dai Nihon Geinō Gakkai (später Geinō Gakkai). Von 1917 bis 1921 war er aktives Mitglied der Tanka-Dichtergruppe Araragi. Im Jahr 1928 wechselte er an die Keiō Gijuku Daigaku. Er hat in die japanische Literaturwissenschaft volkskundliche Themen und Inhalte und in die japanische Volkskunde literarische Themen und Inhalte eingeführt. Auf Okinawa führte er volkskundliche Feldforschungen durch und veröffentlichte 1929/30 das dreibändige Werk Kodai kenkyū [Altertumsforschungen]. Gemäß seiner Marebito-These leiteten sich literarische und andere künstlerische Offenbarungen aus den zahlreichen Festen zu Ehren von lokalen kami [Gottheiten] ab, weshalb man Altertumsforschung betreiben müsse, um die Anatomie der japanischen Psyche zu verstehen. Als Poet legte Orikuchi eine Reihe von Gedichtsammlungen vor, wie zum Beispiel Umi yama no aida [Zwischen Bergen und dem Meer] und Kodai Kannaishū [Von alten Zeiten inspirierte Gedichte]. Von seinen zahlreichen sonstigen Werken werden zu seinen Hauptwerken eine leichtlesbare Übersetzung des Manyōshū in das moderne Japanisch [Kōyaku manyōshū] und Shisha no sho [Das Buch der Toten] gezählt.
Die Sondersammlung ist durch den Katalog Orikuchi Shinobu Kinen Bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.