Sakurayama Bunko (Kashima Noribumi)
桜山文庫

Die Sondersammlung Sakurayama Bunko der Universitätbibliothek der Shōwa Joshi Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des hochrangigen Shintō-Priesters Kashima Noribumi (1839–1901) und umfaßt 6.728 japanische Bücher unter besonderer Berücksichtigung der orthodoxen Kokugaku [Nationale Schule] in der zweiten Hälfte der Edo-Zeit (1600–1867), darunter Abschriften und Originaldruckwerke beispielsweise von Tachibana Moribe (1781–1849), Hirata Atsutane (1776–1843), Kamo no Mabuchi (1693–1769) und Kariya Ekisai (1775–1835).
Kashima Noribumi wurde in der Provinz Hitachi (später Präfektur Ibaraki) als erster Sohn des Shintō-Oberpriesters Kashima Noritaka (1813–1892) geboren und tat sich 1863 durch den Bau des Bunbukan in Kashima hervor. Er propagierte die Sonnō-Jōi-Ideologie [Verehrt den Tennō und vertreibt die Barbaren!], zog sich dadurch den Argwohn des Bakufu zu und wurde auf die etwa 290 Kilometer südlich von Tōkyō entfernte Insel Hachijōjima verbannt. Mit der Meiji-Restauration wurde er begnadigt. Seit 1873 war Kashima ein hochrangiger Priester (daigūji) des Kashima-Schreins. Dieses Amt übte er von 1884 bis 1898 auch im Ise-Schrein aus.
In seiner Spätphase setzte er sich für eine Vergrößerung und Verbesserung des Jingū Kōgakkan ein. Diese Einrichtung war 1882 als höhere Schule mit guten Beziehungen zum Ise-Schrein gegründet worden und bekam zwischen 1940 und 1945 vom Schrein-Amt des Innenministeriums (Naimushō Jingū Shichō) den Status einer Universität verliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schule zunächst aufgelöst, 1962 wiederbelebt und als Kōgakkan Daigaku neu gegründet. Kashima war zudem an der Erstellung des vom Bildungsministerium (Monbushō) in Auftrag gegebenen Monumentalwerkes Koji ruien beteiligt. Diese vierhundertbändige Nationalenzyklopädie über Japan vom Altertum bis zum Ende der Edo-Zeit (1600–1867) wurde 1879 begonnen und 1914 vollendet.
Die Sondersammlung ist durch den Katalog Sakurayama bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.