Kinki-Region  |  Kōbe Daigaku Fuzoku Toshokan Kaiji Kagakubu Bunkan (früher Kōbe Shōsen Daigaku Fuzoku Toshokan)

Shibuya Bunko (Shibuya Ryūtarō)
渋谷文庫

Die Sondersammlung Shibuya Bunko der Universitätsbibliothek der Kōbe Daigaku (Kaiji Kagakubu Bunkan, früher Kobe Shōsen Daigaku Fuzoku Toshokan) basiert auf der Sammlung von Shibuya Ryūtarō (1887–1973) und umfaßt rund 4.000 Quellen zur Fertigungstechnik der Kriegsmarine vor dem Zweiten Weltkrieg, darunter großenteils Primärquellen.
Shibuya Ryūtarō war Techniker und Pionier des Schiffsturbinenbaus. Seine Entwicklungserfolge erhöhten die Eigenfertigungsrate bei hochleistungsfähigen Schiffsturbinen und reduzierten die Abhängigkeit von Importen aus den USA. Aufgrund seiner Verdienste stieg er kontinuierlich in der Hierarchie der Kriegsmarine auf. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg verbrannten oder verschwanden viele Regierungsdokumente. Um dem entgegenzuwirken, gründete er mit Gleichgesinnten im März 1946 die Seisan Gijutsu Kyōkai [Vereinigung für Produktionstechnik] und ließ bis Juni desselben Jahres von Hunderten früherer Mitglieder der Kriegsmarine technische Daten, Berichte, Analysen und Erinnerungen niederschreiben, um sie zu Dokumentationszwecken zu sammeln. Diese Quellen dienten als Grundlage für das 1970 in fünf Bänden herausgegebene Werk Kyū kaigun gijutsu shiryō [Technische Materialien zur ehemaligen Kriegsmarine]. Mit der Herausgabe dieses Werkes löste sich die Seisan Gijutsu Kyōkai auf. Shibuya übertrug sämtliche Quellen wenige Jahre vor seinem Tod der 1966 ins Leben gerufenen Nihon Hakuyō Kikan Gakkai (The Marine Engineering Society in Japan).
Auf Vorschlag von Mukōhara Seiya, Vizepräsident der Nihon Hakuyō Kikan Gakkai, und Sakamoto Kenzō (1931–1991) wurde die Sammlung vorläufig treuhänderisch auf die Kōbe Shōsen Daigaku übertragen, wo beide als Professoren arbeiteten. Die Quellenkonvolute wurden in den folgenden beiden Jahrzehnten an mehreren Orten gelagert, aber nicht bibliographisch erschlossen. Als Ishigai Seikan (1917–) von der Nihon Hakuyō Kikan Gakkai und Takeda Yasuo (1920–2000) von Kawasaki Jūkōgyō 1991 die Quellen in Augenschein nahmen und dabei zufällig den Stempel von Admiral Yamamoto Isoroku (1884–1943) entdeckten, wurde ihnen erneut vor Augen geführt, wie wichtig eine Erschließung der Quellen für die Technikgeschichte, die Militärgeschichte und die politische Geschichte sein könnte.
Die 1985 gegründete Vereinigung zur Bewahrung der Geschichte der Kriegsmarine (Kaigun Rekishi Hozonkai) ließ 1995 den Katalog Shibuya bunko mokuroku: kaigun zōki gijutsu shiryō erstellen, der seit 2001 von der Nachfolgeorganisation der Nihon Hakuyō Kikan Gakkai, der Nihon Marin Enjiniaringu Gakkai (The Japan Institution of Marine Engineering), vertrieben wird.

<http://www.lib.kobe-u.ac.jp/kaiji/>

Schlagworte:

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Sachgebiete:

Technikgeschichte

Bibliothek:

Kōbe Daigaku Fuzoku Toshokan Kaiji Kagakubu Bunkan (früher Kōbe Shōsen Daigaku Fuzoku Toshokan)

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http://www.lib.kobe-u.ac.jp/kaiji/


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