Mochizuki Bunko (Mochizuki Gunshirō)
望月文庫

Die Sondersammlung Mochizuki Bunko der Keiō Gijuku Daigaku (Mita Media Sentā) basiert auf den Büchern und Zeitschriften, die mit Hilfe einer Spende des Unternehmers Mochizuki Gunshirō (1879–1940) über 100.000 Yen für den Lehrstuhl China-Forschung akquiriert wurden. Die Sammlung umfaßt 5.431 japanische und chinesische Bücher und 647 westlichsprachige Bücher sowie 605 Ausgaben von 71 japanischen Zeitschriften und 98 Ausgaben von 15 westlichsprachigen Zeitschriften. Die Quellen decken vor allem Politik, Wirtschaft, Recht und Gesellschaft der Republik China (1912–1949) ab. Darüber hinaus enthält die Sammlung auch Finanzberichte des ersten Präsidenten Yuan Shikai (1859–1916, japanisch En Seigai) sowie topographische Beschreibungen der Qing-Zeit (1644–1912).
Mochizuki Gunshirō stammte aus der Präfektur Shizuoka und war in der zweiten Hälfte der Meiji-Zeit und in der Taishō-Zeit im Börsengeschäft tätig. Er hatte 1910 die Mochizuki Shōken Kabushiki Kaisha gegründet und ging nach dem Ersten Weltkrieg an die New Yorker Börse. Im Jahr 1922 zog er sich aus dem Börsengeschäft zurück und arbeitete bis Mitte der 1930er Jahre in leitenden Positionen für die Banken Taguchi Ginkō und Teikoku Shōgyō Ginkō, die Lebensversicherungsgesellschaft Nisshin Seimei Hoken und verschiedene Eisenbahn- und Transportgesellschaften in Japan. Mochizuki interessierte sich für den japanisch-chinesischen Kulturaustausch und tat sich nach Kräften als Förderer unter anderem der Universitäten Keiō und Waseda hervor.
Professor Oikawa Tsunetada, ein Experte für die Wirtschaftsgeschichte und die politische Geschichte Chinas, akquirierte die Quellen der Mochizuki Bunko für die Keiō-Universität. Die Sondersammlung ist durch die Kataloge Mochizuki bunko mokuroku (1935) und Mochizuki bunko Wa-Kan-Yō sho mokuroku (1937) bibliographisch erschlossen.