Ozaki Bunko (Ozaki Kisao)
尾崎文庫

Die Sondersammlung Ozaki Bunko der Universitätsbibliothek der Gunma Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Altertumshistorikers und Archäologen Ozaki Kisao (1904–1978) und umfaßt 2.612 japanische Bücher, 24 westlichsprachige Bücher und 264 Zeitschriften unter besonderer Berücksichtigung japanischer Tumuli und der Paläographie der Kofun-Zeit (ca. 300–710).
Ozaki Kisao studierte bis 1936 Geschichte und Archäologie an der Tōkyō Teikoku Daigaku und wurde später ordentlicher Professor an der Gunma Shihan Gakkō und der Gunma Daigaku, wo er bis zu seiner Emeritierung 1970 wirkte. Ozaki gehörte zu den wissenschaftlichen Pionieren in der Archäologie, die die Kofun-Zeit mit Hilfe von Vulkanascheschichten (kazanbai no taiseki) zu datieren versuchten. Für die Präfektur Gunma war er ein langjähriger Experte in Fachausschüssen zur Untersuchung historisch relevanter Ruinen und zur Bestimmung von Kulturschätzen. Darüber hinaus war er Gründungsdirektor des Forschungsinstituts für historische Kulturstätten in der Kantō-Region (Tōgoku Kobunka Kenkyūjo). Ozaki war ein Spezialist für die Geschichte der Präfekturen Gunma (früher Provinz Kōzuke) sowie Chiba und Ibaraki (früher Provinz Shimōsa) und hat sich vor allem auf dem Gebiet der Tunneltumuli (yokoana-shiki kofun) und der Namenforschung (Onomastik) Meriten erworben. Die Tumuli sowie die Grabbeigaben lassen Rückschlüsse auf eine Intensivierung der chinesisch-koreanisch-japanischen Kulturkontakte seit dem 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zu.
Zu den Hauptwerken von Ozaki zählen unter anderem Shimofusa Katano kofungun [Die Shimofusa Katano-Tumuligruppe], Yokoana-shiki kofun no kenkyū [Tunneltumuli-Forschung] und Kōzukenokuni no kofun to bunka [Die Tumuli-Kultur der Provinz Kōzuke].
Die Sondersammlung ist seit 1989 durch den Katalog Gunma Daigaku Fuzoku Toshokan shozō Ozaki Kisao bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.