Yunohara Bunko (Yunohara Masuki)
柚原文庫

Die Sondersammlung Yunohara Bunko der Universitätsbibliothek der Kumamoto Daigaku basiert auf der Privatsammlung von Yunohara Masuki und umfaßt 2.943 chinesische Werke unter besonderer Berücksichtigung des philosophischen Daoismus.
Yunohara Masuki studierte bis 1909 Sinologie und Philosophie an der Daigo Kōtō Gakkō (später Kumamoto Daigaku) und wurde später Dozent an der Kumamoto Daigaku. Die Sammlung spiegelt das Forschungsinteresse des früheren Eigentümers wider. Daoismus ist ein Sammelbegriff für zwei unterschiedliche Strömungen der chinesischen Philosophie und Religion. Der auf Laozi (ca. 6. Jahrhundert v. u. Z.) und Zhuangzi (369–286 v. u. Z.) zurückgehende philosophische Daoismus (daojia) stellt eine mystische Lehre dar; ihre zentralen Begriffe sind dao, d. h. „Weg“ oder „Lehre", und wuwei, d. h. „absichtsloses Handeln“ oder „Nichthandeln". Der religiöse Daoismus kennt Götter und Geister, Exorzismus und Wahrsagerei und bildete feste Kultformen, Gemeinden und ein Mönchswesen heraus; in seinem Mittelpunkt steht das Streben nach Unsterblichkeit. Der Charakter der Yunohara-Bibliothek ist philosophischer Natur. Zur Sammlung gehören wichtige daoistische Textsammlungen, wie zum Beispiel das im Jahr 1445 herausgegebene Werk Zhengtong daozang (Seitō dōzō), das gegen Ende der Ming-Zeit (1368–1644) kompilierte Daozang jiyao (Dōzō shūyō) sowie das Daozang quan shu (Dōzō zensho).
Die Sondersammlung ist philosophisch und religionswissenschaftlich relevant und durch den Katalog Yunohara bunko kanseki bunrui mokuroku bibliographisch erschlossen.