Jishūkan Bunko
時習館文庫

Die Sondersammlung Jishūkan Bunko der Universitätsbibliothek der Kumamoto Daigaku basiert auf dem Bibliotheksbestand der 1755 von Hosokawa Shigekata (1720–1785) gegründeten Domäneschule Jishūkan in Kumamoto und umfaßt 3.101 Werke in chinesischer Sprache, darunter nicht wenige von japanischen Verfassern.
Der Name der Domäneschule leitet sich von einem Konfuzius-Zitat ab (Manabite toki ni kore o narau) und verweist auf das Hauptfach der Gründungszeit. Konfuzianismus waren im Fall der Jishūkan-Schule die drei Richtungen Shushigaku, Kogaku und Kobunjigaku.
Die Jishūkan-Schule steht in einer Tradition renommierter Domäneschulen (hankō) und wird häufig in einem Atemzug mit den Schulen der Domänen Yonezawa (Kōjōkan), Aizu (Nisshinkan), Mito (Kōdōkan), Chōshū (Meirinkan) und Satsuma (Zōshikan) genannt. War das Curriculum anfänglich stark von der konfuzianischen Lehre dominiert, so gewannen andere Fächer, wie zum Beispiel Wasan (traditionelle japanische Mathematik), Musik und Astronomie, im Laufe der Zeit zunehmend an Bedeutung. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sollte sich das Gewicht noch stärker zugunsten von sogenannten „praktischen Wissenschaften“ (jitsugaku) verschieben. Einer der berühmtesten Absolventen der Jishūkan-Domäneschule war Inoue Kowashi (1843–1895).
Mit der Abschaffung der Domänen und der Errichtung der Präfekturen (haihan chiken) zu Beginn der Meiji-Zeit (1868–1912) wurde die Domäneschule geschlossen. Ihre Bibliothek ging auf die Kumamoto Shihan Gakkō über. Nach der Reform des Bildungssystems nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bestand auf die Kumamoto Daigaku übertragen.
Die Sondersammlung Jishūkan Bunko ist nicht bibliographisch erschlossen.