Matsui Bunko (Matsui-Familie)
松井文庫

Die Sondersammlung Matsui Bunko der Universitätsbibliothek der Kumamoto Daigaku basiert auf Quellen aus dem Privatbesitz der Familie Matsui (Matsui-ke), die in der Burgstadt Yatsushiro der Domäne Higo (Kumamoto) residierte und umfaßt mehr als 37.000 Dokumente von der Sengoku-Zeit (1467–1568) bis zum Ende der Edo-Zeit (1600–1868). Die Sammlung enthält einige Dutzend sehr seltene Abschriften, mehr als 5.500 japanische und chinesische Bücher, mehr als 2.100 Verwaltungsberichte und annähernd 30.000 Einzeldokumente. Darüber hinaus gehören Möbel, Waffen und Kunstgegenstände zur Matsui Bunko.
Familienbegründer war Matsui Yasuyuki (1550–1612), der seinen Status Toyotomi Hideyoshi (1537–1598) verdankte. Die Familie Matsui erhielt im Nordosten der heutigen Präfektur Ōita das Kitsuki-Schloß zuerkannt und wurde 1601 mit einem jährlichen Reiseinkommen von 25.000 koku (1 koku = ca. 180 Liter) einer der Hauptvasallen der Hosokawa-Familie. Mit dem Umzug der Hosokawa nach Kumamoto erhöhte sich das Jahreseinkommen der Familie Matsui auf 30.000 koku. Die Quellen der Matsui Bunko sind vor allem relevant zur Erforschung der politischen Geschichte, der Rechtsgeschichte sowie der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der frühen Neuzeit in Japan. Der 1986 verstorbene Matsui Haruyuki, ein Nō-Lehrer der Konparu-Schule und Nachkomme von Matsui Okinaga (1582–1661) in der dreizehnten Generation, hatte die Sammlung in zwei Tranchen in den Jahren 1957 und 1963 über die Stiftung Matsui-ke Bunko der Kumamoto Daigaku treuhänderisch übertragen.
Die Sondersammlung ist durch den allgemeinen Katalog Matsui-ke monjo mokuroku und den Katalog für Briefe Matsui-ke isshi monjo mokuroku bibliographisch erschlossen.