Ogawa Tamaki Bunko
小川環樹文庫

Die Sondersammlung Ogawa Tamaki Bunko der Universitätsbibliothek der Kyōto Sangyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Sinologen Ogawa Tamaki (1910–1993) und umfaßt 9.657 chinesische Bücher, 8.272 japanische Bücher und 384 westlichsprachige Bücher unter besonderer Berücksichtigung chinesischer Sprach- und Literaturwissenschaft.
Ogawa Tamaki war der jüngste Sproß einer Gelehrtenfamilie; sowohl sein Vater als auch seine drei älteren Brüder wurden Professoren an den Kaiserlichen Universitäten Kyōto und Tōkyō. Ogawa studierte bis 1932 chinesische Literatur und Sprache an der Kyōto Teikoku Daigaku. Danach arbeitete er als Dozent an seiner Alma mater, wo er 1948 zum ordentlichen Professor ernannt wurde und bis zu seiner Emeritierung 1974 wirkte. Danach war er an der Fakultät für Fremdsprachen der Kyōto Sangyō Daigaku tätig. Er hat zahlreiche Werke chinesischer Dichter und Schriftsteller, wie zum Beispiel Wang Wei (699–761), Su Shi (1036–1101) und Lu Xun (1881–1936), übersetzt und kommentiert und hat Lehrbücher für klassisches Chinesisch (kanbun) vorgelegt. Darüber hinaus war Ogawa einer der Übersetzer des Sanguozhi [Geschichte der Drei Königreiche; japanisch Sangokushi] von Chen Shou (233–297), worin die Bewohner des japanischen Ur-Staates erwähnt sind. Zu seinen weiteren Hauptwerken zählen Chūgoku shōsetsushi no kenkyū [Studien zur Geschichte des chinesischen Romans] und Chūgokugogaku kenkyū [Sinologische sprachwissenschaftliche Studien].
Die chinesischen Werke der Sondersammlung Ogawa Tamaki Bunko sind seit 2002 durch den Katalog Kyōto Sangyō Daigaku Toshokan shozō Ogawa Tamaki bunko kanseki mokuroku bibliographisch erschlossen.