Yukawa Kinenkan Shiryō (Yukawa Hideki)
湯川記念館史料

Die Sondersammlung Yukawa Kinenkan Shiryō der Kyōto Daigaku (Kiso Butsurigaku Kenkyūjo) basiert auf der Privatbibliothek des Physikers Yukawa Hideki (1907–1981) und umfaßt rund 4.300 Bücher sowie handschriftliche Dokumente.
Yukawa Hideki stammte aus einer Gelehrtenfamilie. Sowohl sein Vater als auch seine drei Brüder waren Professoren an den Kaiserlichen Universitäten Kyōto und Tōkyō. Er studierte bis 1929 Physik an der Kyōto Teikoku Daigaku und interessierte sich vor allem für Elementarteilchen und das neue Forschungsgebiet der Kernkraft. Er ging wie sein lebenslanger Freund und Rivale Tomonaga Shinichirō (1906–1979) aus dem Nishina-Labor des Forschungsinstitutes für Physik und Chemie (Rikagaku Kenkyūjo) hervor und arbeitete in den 1930er und 1940er Jahren an den Kaiserlichen Universitäten in Ōsaka, Kyōto und Tōkyō. Er ist vor allem für seine Pionierarbeiten zur Mesonen-Theorie und zur Theorie nichtlokaler Felder bekannt geworden und erhielt 1949 als erster Japaner einen Nobelpreis.
Von 1948 bis 1953 hielt sich Yukawa auf Einladung von Julius Robert Oppenheimer (1904–1967) als Gastprofessor am Institute for Advanced Study in Princeton sowie an der Columbia University in New York auf. Nach seiner Rückkehr wurde er Gründungsdirektor des Forschungsinstitutes für Grundlagenphysik (Kiso Butsurigaku Kenkyūjo) an der Kyōto Daigaku. Zu seinen Hauptwerken zählen Ryōshi rikigaku josetsu [Einführung in die Quantenmechanik] und die Autobiographie Tabibito [Wanderer].
Die Sondersammlung enthält neben Werken zur theoretischen Physik auch persönliche Aufzeichnungen, Vorlesungsmanuskripte, Gedichte, Sonderdrucke und Primärquellen der japanischen und der internationalen Friedensbewegung, wie zum Beispiel Protokolle der Pugwash-Konferenzen, Protokolle der Wissenschaftler-Konferenz in Kyōto (Kagakusha Kyōto Kaigi) sowie Protokolle der Fachgruppe Physik der Kernenergiekommission (Genshiryoku Iinkai).
Die Yukawa-Sondersammlung ist durch einen Katalog bibliographisch erschlossen, der zwischen 1982 und 1998 in der Zeitschrift Soryūshiron Kenkyū [Forschungen zur Elementarteilchentheorie] unter dem Titel YHAL Resources Hideki Yukawa I–VIII erschienen ist.