Suda Bunko (Suda Kunitarō)
須田文庫

Die Sondersammlung Suda Bunko der Kyōto Daigaku (Bungakubu Toshoshitsu) basiert auf der Privatbibliothek des Malers und Wissenschaftlers Suda Kunitarō (1891–1961) und umfaßt 2.356 japanische sowie 1.795 westlichsprachige Bücher unter besonderer Berücksichtigung von Kunst und Malerei.
Suda Kunitarō stammte aus Kyōto und studierte zunächst Ölmalerei und Nō-Gesang an der Daisan Kōtō Gakkō. Danach wechselte er zur Kyōto Teikoku Daigaku und studierte bis 1917 bei Fukada Yasukazu (1878–1928) Ästhetik und Kunstgeschichte mit einer Abschlußarbeit über den Realismus (shajitsushugi). Von 1918 bis 1923 bereiste er Indien und Europa und lernte im Museo del Prado von Madrid das Kopieren von Meisterwerken. Nach seiner Rückkehr wurde er an seiner Alma mater Dozent für Kunstgeschichte. Er verfeinerte seine Techniken der Farbzusammenstellung sowie der Helldunkelmalerei und maß dabei der Verschmelzung westlicher mit östlicher Kunst große Bedeutung bei. Im Jahr 1932 eröffnete er in Tōkyō seine erste Einzelausstellung und wurde zwei Jahre später Mitglied der Vereinigung für unabhängige Kunst (Dokuritsu Bijutsu Kyōkai). Zu seinen wichtigsten Bildern zählen Hōkanji tōba und Ayumu washi. Suda verfaßte eine Reihe von Büchern über die moderne Malerei und den Realismus, El Greco (1541–1614, Domenikos Theotokopoulos) und Goya (1746–1828, Francisco José de Goya y Lucientes) sowie ein Lexikon der europäischen Kunst.
Die Sondersammlung ist nach japanischen und westlichsprachigen Werken getrennt seit 1971 durch den Katalog Suda bunko mokuroku: Kyōto Daigaku Bungakubu Bigaku Bijutsushi Kenkyūshitsu bibliographisch erschlossen.