Okajima Bunko (Okajima Seitarō)
岡島文庫

Die Sondersammlung Okajima Bunko der Kyōto Daigaku (Bungakubu Toshoshitsu) beruht auf der Privatbibliothek von Okajima Seitarō (1895–1948) und umfaßt 233 westliche Bücher unter besonderer Berücksichtigung der Altertumswissenschaft Ägyptologie.
War das Wissen über Ägypten in Europa bis zur Napoleonischen Expedition und Entzifferung des Rosetta-Steins unter anderem durch Jean François Champollion (1790–1832) in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nur sehr bruchstückhaft und oberflächlich, so hat man in Japan noch später begonnen, sich mit der wissenschaftlichen Erforschung des ägyptischen Altertums von der Vorgeschichte bis zur christlichen (koptischen) Zeit in Sprache, Geschichte und Kultur zu befassen. In der Geschichte Japans und Ägyptens gab es relativ wenig Kulturkontakte. Das Seetransportunternehmen Nippon Yūsen hat 1896 die erste Schiffslinie zwischen Japan und Europa via Ägypten eröffnet. Der Suez-Kanal machte Ägypten zum Korridor für Japan. Nachdem der spätere Shōwa-Tennō Hirohito das Land 1921 als Prinzregent besucht hatte, eröffnete das erste japanische Generalkonsulat vier Jahre später in Alexandria, um Handelsbeziehungen mit den arabischen Ländern zu etablieren. Das erste Interimhandelsabkommen mit Ägypten wurde 1930 unterzeichnet und 1936 eine japanische Gesandtschaft gegründet. Zwischen 1941 und 1953 ruhten die staatlichen Beziehungen wegen des Zweiten Weltkrieges. Erst 1957 nahm man die wechselseitigen Beziehungen mit einem Kulturaustauschabkommen wieder auf.
Okajima war Dozent für Ägyptologie an der Kyōto Teikoku Daigaku. Zu seinen Hauptwerken zählen Ejiputo shi [Ägyptische Geschichte; 1940], Ejiputogo shōbunten [Kleine ägyptische Grammatik; 1940] und Naporeon to Ejiputo [Napoleon und Ägypten; 1943].
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.