Ueda Bunko (Ueda Juzō)
植田文庫

Die Sondersammlung Ueda Bunko der Kyōto Daigaku (Bungakubu Toshoshitsu) beruht auf der Privatbibliothek des Kunsthistorikers und -kritikers Ueda Juzō (1886–1973) und umfaßt 919 japanische Bücher sowie 673 westlichsprachige Bücher unter besonderer Berücksichtigung von Kunst und Ästhetik sowie deren historischer Entwicklung in Orient und Okzident.
Ueda Juzō studierte bis 1911 Ästhetik und Kunstgeschichte an der Kyōto Teikoku Daigaku. Später lehrte er an seiner Alma mater, bereiste von 1925 bis 1927 Europa und wurde nach seiner Rückkehr ordentlicher Professor, zunächst an der Kyūshū Teikoku Daigaku und zwei Jahre später an der Kyōto Teikoku Daigaku. Ueda veröffentlichte zahlreiche Bücher über westliche und östliche Kunst und Ästhetik sowie zu vergleichenden Aspekten. Er baute seine kunstphilosophischen Thesen zur meisterhaften und zur gewöhnlichen Kunst (Kessaku to bonsaku no ronri) zu einer eigenen Kunsttheorie aus. Er arbeitete über Vincent van Gogh (1853–1890), die französische Malerei seit Paul Cézanne (1839–1906) und zum Thema Südeuropa und Nordeuropa in der Malerei (Kaiga ni okeru Nanō to Hokuō). Bezogen auf sein Gesamtwerk überwiegt jedoch die Beschäftigung mit japanischer Ästhetik und Kunstgeschichte.
Zu seinen früheren Hauptwerken zählen Geijutsu tetsugaku [Kunstphilosophie] und Kindai kaigashi ron [Theorie zur Geschichte der modernen Malerei]. Unter seinen späteren Hauptwerken ist vor allem Nihon no bi no riron [Theorie der japanischen Ästhetik] zu nennen. Die japanische Ästhetik bleibt bei Ueda keineswegs auf die Malerei beschränkt, sondern berührt auch Gärten, Teeräume, Nō, Tanka und Haiku sowie buddhistische, insbesondere Zen-Kunst. Ein zentraler Gedanke bei ihm sind die je unterschiedlichen Strukturen des menschlichen Sehens (shikaku kōzō).
Die Sondersammlung ist seit 1959 durch den Katalog Ueda bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.