Kinki-Region  |  Kyōto Daigaku Fuzoku Toshokan

Fujikawa Bunko (Fujikawa Yū)
富士川文庫

Die Sondersammlung Fujikawa Bunko der Universitätsbibliothek der Kyōto Daigaku basiert auf einem Teil der Privatbibliothek des Arztes und Medizinhistorikers Fujikawa Yū (1865–1940) und umfaßt 9.017 japanische, chinesische und westlichsprachige Werke unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Medizin und der Medizinhistoriographie. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Werken zur Inneren Medizin, Chirurgie, Geburtshilfe (Perinatalogie), Kinderheilkunde (Pädiatrie) und Arzneikunde (Pharmazie). Die Sammlung ist reich an übersetzten westlichen (rangaku, yōgaku) sowie chinesischen Werken von der mittleren Edo-Zeit (1600–1868) bis zur Meiji-Zeit (1868–1912).
Fujikawa Yū stammte aus der Provinz Aki (später Präfektur Hiroshima) und studierte bis 1887 Medizin an der Hiroshima Igakkō. Danach ging er forschungshalber nach Tōkyō und gab dort die Fachzeitschrift Chūgai Iji Shinpō heraus. Von 1898 bis 1900 studierte Fujikawa an der Universität Jena Neurologie und Physiotherapie. Nebenbei studierte er auch Geschichtswissenschaft und erwarb später den Titel Doktor der Philosophie. Diese Qualifikation führte dazu, daß er als erster die Entwicklung der Medizin mit den Methoden der modernen Historiographie zu einem Teil der Geschichtswissenschaft gemacht hat. Fujikawa war der Ansicht, daß die Erforschung der Geschichte der Medizin mit wissenschaftlichen Methoden keine bloße Beschreibung medizinischer Sachverhalte sei und daß es anstelle von igakushi [Medizingeschichte] besser ishigaku [Medizinhistoriographie] oder rekishi igaku [Medizingeschichtswissenschaft] heißen müßte, die ein Teil der Kulturgeschichte sei. Er gilt als Begründer der japanischen Medizinhistoriographie und hat zusammen mit seinem Schüler Akamatsu Kaneyoshi (1896–1994) die Japanische Vereinigung für Medizingeschichte (Nihon Ishi Gakkai) gegründet. Zu seinen Hauptwerken zählen unter anderem Nihon igakushi [Japanische Medizingeschichte; 1904] und Nihon shippeishi [Geschichte der Krankheiten in Japan; 1911].
Die Fujikawa Bunko ist durch den Katalog Kyōto Teikoku Daigaku Fujikawa-bon mokuroku seit 1942 (Nachdruck 1972) bibliographisch erschlossen. Bibliographische Daten samt Signatur (Bestellnummer) können über die Internetseite der Universitätsbibliothek recherchiert werden. Farbbilder sowie Schwarzweißbilder von Titel- und Probeseiten komplettieren die konventionelle Erschließung. Die Keiō Gijuku Daigaku hält ebenfalls eine Sondersammlung Fujikawa Bunko.

<http://www.kulib.kyoto-u.ac.jp/guide/jpn/collection.html>

 

Relatierte Sondersammlungen:
Fujikawa Bunko: Fujikawa Yū

Schlagworte:

Akamatsu, Kaneyoshi; Bakumatsu-Zeit; Chinesisch-japanische Beziehungen; Chinesische Medizingeschichte; Chinesische traditionelle Medizin; Chinesische Wissenschaftsgeschichte; Edo-Zeit; Fujikawa, Yū; Japanisch-chinesische Beziehungen; Japanische Medizingeschichte; Japanische Wissenschaftsgeschichte; Kanpō; Medizingeschichte; Medizingeschichte, chinesische; Medizingeschichte, japanische; Medizingeschichte, westliche; Meiji-Zeit; Rangaku; Traditionelle Medizin; Westliche Medizingeschichte; Westliche Wissenschaften; Westliche Wissenschaftsgeschichte; Wissenschaften, westliche; Wissenschaftsgeschichte, chinesische; Wissenschaftsgeschichte, japanische Wissenschaftsgeschichte, westliche

Sachgebiete:

Medizin Wissenschaftsgeschichte

Bibliothek:

Kyōto Daigaku Fuzoku Toshokan

Yoshida Honmachi, Sakyō-ku
Kyōto-shi
606-8501 Kyōto-fu
Tel.: 075-753-2632
Fax.: 075-753-2650

http://www.kulib.kyoto-u.ac.jp


Copyright 2012 DIJ