Shimbun Bunko (Nakagami Kazuto)
新聞文庫

Die Sondersammlung Shimbun Bunko der Universitätsbibliothek der Kyōto Daigaku beruht auf der Privatbibliothek eines früheren Redakteurs des Zeitungsverlages Ōsaka Shimbunsha namens Nakagami Kazuto und umfaßt 861 Bände mit japanischen Zeitungen von der Bakumatsu-Zeit (1853–1867) bis zum Zweiten Weltkrieg. Bevor die Sondersammlung an die Kyōto Daigaku gelangte, hatte sie der frühere Direktor des Zeitungsverlages Asahi Shimbunsha, Ueno Seiichi (1882–1970), in zwei Tranchen zu Beginn der 1940er Jahre von Nakagami angekauft. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf modernen Zeitungen, wie sie seit der Bakumatsu-Zeit entstanden sind, darunter auch Ziegeldrucke (kawaraban) und Farbholzschnittzeitungen (nishikie shimbun).
Die Shimbun Bunko beinhaltet ein breites Spektrum an Zeitungen, die für die Modernisierung Japans lokal, regional und national vor allem in der Meiji-Zeit wichtig waren, wie zum Beispiel die Kanpan Batabiya Shimbun, die Bankoku Shimbunshi, die Yūbin Hōchi Shimbun, die Hōchi Shimbun, die Hokkoku Shimbun, die Chūgai Shimbun, die Kōko Shimbun, die Yokohama Shinpō Moshiogusa, die Tohi Shimbun, die Tōkyō Nichinichi Shimbun, die Nichinichi Shimbun, die Nishikie Hyakuji Shimbun, die Hiragana Eiri Shimbun sowie die Yokohama Mainichi Shimbun. Die moderne japanische Zeitungsgeschichte begann mit der vom Tokugawa-Shogunat seit 1862 herausgegebenen Zeitung Kanpan Batabiya Shimbun (auch Batabiya Shimbun oder nach der japanischen Jahreszählung Bunkyū Shimbun); sie war eine Übersetzung und Neuausgabe des Javasche Courant, einem Organ der holländischen Regierung in Indonesien war. Zeitungen fungierten häufig als Foren für politische Parteien, parteiähnliche Vereinigungen und Gruppen, so daß die Shimbun Bunko sowohl für die Zeitungswissenschaft als auch für die Gesellschafts- und Parteiengeschichte Japans relevant ist.
Die Sondersammlung ist durch einen Karteikartenkatalog bibliographisch erschlossen.