Hiramatsu Bunko (Hiramatsu Tokiatsu)
平松文庫

Die Sondersammlung Hiramatsu Bunko der Universitätsbibliothek der Kyōto Daigaku beruht auf der Familienbibliothek von Hiramatsu Tokiatsu (1845–1911) und umfaßt 1.886 Werke unter besonderer Berücksichtigung von Sitten und Bräuchen hoher Stände, Tagebüchern und wertvollen Ausgaben klassischer japanischer Literatur.
Die Familie Hiramatsu führt ihre Geschichte auf den Fürsten Nishinotōin Tokiyoshi (1552–1639) zurück, der als nobilitierter Dienstadel dem Tennō und seinem Hof unter anderem bei der Erstellung von Genealogien half. Der frühere Eigentümer der Sondersammlung, Hiramatsu Tokiatsu, hatte selbst noch an den Bürgerkriegen teilgenommen, die der jungen Meiji-Regierung die Kontrolle über ganz Japan sicherten. Später wurde er Gouverneur der Präfektur Niigata, zum Vicomte (shishaku) erhoben und Mitglied des Adelshauses. Da die Familie über Generationen hinweg Dokumente des kaiserlichen Hofes verwaltet hatte, finden sich unter den zahlreichen Rara der Sammlung auch offiziell zu „wichtigen Kulturschätzen“ (jūyō bunkazai) erklärte Quellen zum Adels sowie zu shintoistischen und buddhistischen Riten, Genealogien, Tagebücher, wie zum Beispiel das von Taira no Nobunori (1112–1187), und japanische Literaturmonumente, darunter alte Ausgaben des Manyōshū, des Kokin wakashū, des Ise monogatari und des Genji monogatari.
Die Sondersammlung wurde 1910 als Schenkung auf die Universitätsbibliothek übertragen und ist durch den Katalog Kyōto Daigaku Fuzoku Toshokan-zō Hiramatsu-ke bon dai nana mon (kokubunrui) mokuroku-kō bibliographisch erschlossen. Darüber hinaus kann ein Katalog neueren Datums auch über die Internetseite der Universitätsbibliothek recherchiert werden (1.337 Titel), zum Teil auch als Internetbilderdatenbank.