Yoshida Bunko (Yoshida Isaburō)
吉田文庫

Die Sondersammlung Yoshida Bunko der Kansai Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des japanischen Diplomaten Yoshida Isaburō (1878–1933) und umfaßt rund 2.400 japanische, chinesische und westlichsprachige Werke zur Geschichte Asiens unter besonderer Berücksichtigung der japanischen Diplomatie und Außenpolitik in Asien.
Yoshida Isaburō stammte aus Kyōto und studierte bis 1903 Jura an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Danach schlug er eine Laufbahn im diplomatischen Dienst ein und diente unter anderem in England, den USA, China, der Schweiz und der Türkei sowie als Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter (tokumei zenken taishi) beim Völkerbund. Yoshida war 1921 mit der Shandong-Frage befaßt. Im Jahr 1932 war er der mit der Lytton-Kommission betraute Diplomat. Die politische Entwicklung führte im März 1933 zum Austritt Japans aus dem Völkerbund.
Der inhaltliche Schwerpunkt der Yoshida Bunko liegt auf asiatischer Diplomatiegeschichte vom 12. bis zum 20. Jahrhundert, wobei China, die Mongolei, Tibet und Sibirien besonders gut repräsentiert sind. Im Rahmen der politischen Beziehungen mit dem Westen fallen vor allem Werke zu England, Frankreich und den USA ins Auge. Zudem enthält die Sammlung zahlreiche Rara sowie Biographien von Diplomaten und Politikern. Sie ist seit 1972 durch den Katalog Yoshida bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.