Kubo Bunko (Kubo Yoshihide)
久保文庫

Die Sondersammlung Kubo Bunko der Universitätsbibliothek der Hiroshima Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Psychologen Kubo Yoshihide (1883–1942) und umfaßt 635 japanische Bücher unter besonderer Berücksichtigung von Kinderpsychologie, Kleinkindpsychologie und Entwicklungspsychologie von der Meiji-Zeit (1868–1912) bis zum Beginn der Shōwa-Zeit (1926–1989).
Kubo Yoshihide stammte aus der Präfektur Saga und studierte bis 1909 Psychologie an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Zwischen 1913 und 1916 setzte er seine Studien bei Granville Stanley Hall (1844–1924) an der Clark University in Worcester, Massachusetts fort. Hall war Kinderpsychologe und wirkte bis zu seiner Emeritierung 1920 vor allem auf dem Gebiet der Kinderpsychologie und spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Psychoanalyse in den USA. Nach seiner Rückkehr nach Japan war Kubo 1917 an der Gründung des Forschungsinstituts für Kindererziehung (Jidō Kyōyō Kenkyūjo) beteiligt, wo er die Institutszeitschrift Jidō Kenkyūjo Kiyō (1918–1937) herausgab und eine Beratungsstelle für Kindererziehung (Jidō Sōdanjo) betreute. Das Forschungsinstitut wurde bereits 1919 wieder geschlossen wurde, die Zeitschrift führte Kubo noch bis 1937 weiter. Als Professor an der Hiroshima Bunrika Daigaku (später Hiroshima Daigaku) vermittelte er ab 1929 Forschungsresultate der westlichen Kinderpsychologie und Entwicklungspädagogik nach Japan. So war er zum Beispiel mit der Anpassung des Binet-Simon-Intelligenztests auf japanische Verhältnisse befaßt, um mit sogenannten altersspezifischen Intelligenzaufgaben das Intelligenzalter japanischer Kinder zu bestimmen. Darüber hinaus führte Kubo die Gestaltpsychologie in Japan ein. Zu seinen Hauptwerken zählen Keitai shinrigaku [Gestaltpsychologie; 1930], Jidō shinrigaku [Kinderpsychologie; 1931] und Seishin bunsekigaku [Psychoanalyse; 1932].
Die Sondersammlung ist durch einen Karteikartenkatalog bibliographisch erschlossen.