Kantō-Region  |  Hōsei Daigaku Ōhara Shakai Mondai Kenkyūjo

Sakisaka Itsurō Bunko
向坂逸郎文庫

Die Sondersammlung Sakisaka Itsurō Bunko des Ōhara-Forschungsinstituts für soziale Probleme (Ōhara Shakai Mondai Kenkyūjo) der Hōsei Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des marxistischen Wirtschaftswissenschaftlers Sakisaka Itsurō (1897–1985) und umfaßt rund 70.000 Titel unter besonderer Berücksichtigung sozialistischer Literatur und sozialwissenschaftlicher Werke im weitesten Sinne. Die Sakisaka-Bibliothek enthält ca. 20.000 japanische Bücher, ca. 10.000 westlichsprachige (hauptsächlich deutsche) Bücher sowie 3.393 japanische und 593 westlichsprachige Zeitschriften und Zeitungen. Der Rest besteht großenteils aus Primärquellen. Die Sammlung deckt inhaltlich folgende Bereiche ab: Wirtschaftswissenschaft, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politikwissenschaft, Soziologie, Philosophie, Sozialpolitik, Geschichtswissenschaft (Geschichte der Arbeiterbewegung, Sozialismus etc.), Literatur, Religion und Kunst. Da Sakisaka den sozialistischen Journalisten Sakai Toshihiko (1870–1933) und den Anarchisten Kōtoku Shūsui (1871–1911) beerbt hatte, gehören zur Sondersammlung auch Quellen zum Hochverratsfall von 1910 (taigyaku jiken).
Sakisaka Itsurō stammte aus Ōmuta in der südjapanischen Präfektur Fukuoka und studierte bis 1921 an der Tōkyō Teikoku Daigaku Wirtschaftswissenschaft. Von 1922 bis 1925 hielt er sich zum Studium marxistischer Theorie in Deutschland auf und wurde nach seiner Rückkehr Ordinarius an der Kyūshū Teikoku Daigaku. Bei einer landesweiten Verhaftungswelle gegen Linke wurde Sakisaka im März 1928 inhaftiert und verlor seine Professur. Im selben Jahr wurde er Redakteur der marxistischen Zeitschrift Rōnō [Arbeiter und Bauern], die später der Gruppe der Rōnōha-Marxisten ihren Namen gab. Sakisaka entwickelte sich zu einem führenden Theoretiker dieser Gruppe.
Sakisaka war Marx-Biograph und einer der Übersetzer der im Verlag Kaizōsha erschienenen Marukusu-Engerusu zenshū [Marx-Engels-Gesamtausgabe; 1928–1935]. Nach dem Beginn des Japanisch-Chinesischen Krieges wurde Sakisaka anläßlich des sogenannten Volksfront-Vorfalls (jinmin sensen jiken) für längere Zeit inhaftiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er an die Kyūshū Daigaku zurück, gehörte dem linken Flügel der Sozialistischen Partei Japans (Nihon Shakaitō) an und spielte eine wichtige Rolle innerhalb der Nihon Rōdō Kumiai Sōhyōgikai (Sōhyō). Auf dem Höhepunkt des Miike-Streiks von 1960 hielt er Seminare zur Arbeiterbildung ab. Zu seinen Hauptwerken zählen Jidairon kenkyū [Studien zur Grundzinstheorie; 1933], Nihon shihonshugi no shomondai: shihonshugi to nōson no shakaiteki bunka [Probleme des japanischen Kapitalismus: Kapitalismus und soziale Differenzierung in Bauerndörfern; 1937] und Marukusu keizaigaku no hōhō [Methoden der marxistischen Wirtschaftswissenschaft; 1959]. Außerdem trat er als Übersetzer des Marxschen Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie hervor.
Die Sondersammlung gelangte 1985 über die Witwe als Schenkung an die Hōsei Daigaku und ist durch den fünfbändigen Bücherkatalog Sakisaka Itsurō bunko mokuroku (1992–2001) bibliographisch erschlossen.

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Schlagworte:

Anarchismus; Arbeiterbewegung; Japanische politische Geschichte; Japanische Sozialgeschichte; Japanische Wirtschaftsgeschichte; Kapitalismus; Kommunismus; Kōtoku, Shūsui; Kōzaha; Marx, Karl; Marxismus; Nihon Shihonshugi Ronsō; Politische Geschichte, japanische; Rōnōha; Sakai, Toshihiko; Sakisaka, Itsurō; Sozialgeschichte, japanische; Sozialismus; Taigyaku Jiken; Wirtschaftsgeschichte, japanische Yamakawa, Hitoshi

Sachgebiete:

Politische Geschichte; Sozialgeschichte; Volkswirtschaftslehre Wirtschaftsgeschichte

Bibliothek:

Hōsei Daigaku Ōhara Shakai Mondai Kenkyūjo

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