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Miki Kiyoshi Bunko
三木清文庫

Die Sondersammlung Miki Kiyoshi Bunko der Universitätsbibliothek der Hōsei Daigaku in Ichigaya basiert auf der Privatbibliothek des Philosophen Miki Kiyoshi (1897–1945) und umfaßt 4.451 japanische Bücher und 3.715 westlichsprachige Bücher (darunter viele deutsche) sowie 1.221 japanische und westlichsprachige Zeitschriften unter besonderer Berücksichtigung wichtiger philosophischer Werke vom Altertum bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Miki Kiyoshi stammte aus Tatsuno in der Präfektur Hyōgo und studierte bis 1920 Philosophie bei Nishida Kitarō (1870–1945) und Hatano Seiichi (1877–1950) an der Kyōto Teikoku Daigaku. Von 1922 bis 1925 studierte er bei dem Neukantianer Heinrich Rickert (1863–1936) in Heidelberg und bei dessen Schüler Martin Heidegger (1889–1976) in Marburg. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er Pasukaru ni okeru ningen no kenkyū [Untersuchungen zum Menschen bei Blaise Pascal; 1926] und wurde im darauffolgenden Jahr Ordinarius an der Hōsei Daigaku. Im Jahr 1928 legte Miki das Werk Yuibutsu shikan to gendai no ishiki [Materialistische Geschichtsauffassung und modernes Bewußtsein] vor. Durch seine Publikationen zu den philosophischen Grundlagen des Marxismus aus humanistischer Perspektive geriet er 1930 mit den Behörden in Konflikt und verlor seine Anstellung. Mikis Suche nach einem  „neuen Humanismus“ (atarashii hyūmanizumu) schlug sich 1932 in dem Buch Rekishi tetsugaku [Geschichtsphilosophie] und im ersten Band von Kōsōryoku no ronri [Die Logik der Kreativität; 2 Bde., 1939, 1946] nieder. Miki verfaßte in den 1930er Jahren zahlreiche antifaschistische und antimilitaristische Essays. Zwischen 1938 und 1940 war er in der Shōwa Kenkyūkai aktiv, die bei vielen im Ruf stand, eine Denkfabrik von Konoe Fumimaro (1891–1945) zu sein. Im Jahr 1942 wurde Miki in eine Propagandatruppe des Heeres eingezogen und nach Manila entsandt. Im März 1945 wurde er unter der Anklage, den kommunistischen Sympathisanten Takakura Terutoyo (1891–1986) in seiner Wohnung versteckt zu haben, erneut inhaftiert. Er verstarb einen Monat nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Toyotama-Gefängnis und hinterließ das unvollendete Buchmanuskript Shinran sowie Jinseiron nōto [Lebensphilosophische Notizen; 1941] und Tetsugaku nōto [Philosophische Notizen; 1941–1942].
Die Sondersammlung wurde 1957 von den Hinterbliebenen auf die Hōsei Daigaku übertragen und ist nicht bibliographisch erschlossen.

<http://www.hosei.ac.jp/general/lib/index.html>

Schlagworte:

Deutsche Philosophie; Geschichtsphilosophie; Hatano, Seiichi; Heidegger, Martin; Japanische Philosophie; Konoe, Fumimaro; Marxismus; Miki, Kiyoshi; Nishida, Kitarō; Pascal, Blaise; Philosophie, deutsche; Philosophie, japanische; Philosophie, westliche; Philosophiegeschichte; Rickert, Heinrich; Takakura, Terutoyo Westliche Philosophie

Sachgebiete:

Philosophie

Bibliothek:

Hōsei Daigaku Ichigaya Toshokan

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