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Mishima Yukio Bunko
三島由紀夫文庫

Die Sondersammlung Mishima Yukio Bunko der Universitätsbibliothek der Hijiyama Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Lehrers von Mishima Yukio (1925–1970; ursprünglich Hiraoka Kimitake), Shimizu Fumio (1903–1998), sowie der Privatbibliothek der Witwe des Schriftstellers, Mishima Yōko (1937–1995). Die Sondersammlung wurde von beiden gemeinsam 1993 eingerichtet und umfaßt ca. 430 japanische Bücher von und über Mishima Yukio, 200 Übersetzungen seiner Werke in westlichen Sprachen sowie rund 510 Zeitschriften und Zeitungen mit Bezug zu Mishima.
Hiraoka Kimitake wurde als Sohn eines früheren Gouverneurs von Sachalin (Karafuto) geboren, war in jungen Jahren neben klassischer Waka-Dichtung vor allem von der Poesie des Tachihara Michizō (1914–1939) angetan und verfaßte bereits als Schüler Gedichte sowie Prosa. Mit 16 Jahren wurde mit Hanazakari no mori [Wald in voller Blüte] das erste Werk von Mishima wegen seines Reichtums an Metaphern und Aphorismen von Shimizu Fumio in die Zeitschrift Bungei Bunka aufgenommen. Von einem Frühwerk unter dem Pseudonym Mishima Yukio wurde im Oktober 1944 die komplette Auflage von rund 4.000 Exemplaren innerhalb von kurzer Zeit verkauft. In diesem Jahr wechselte Mishima von der Gakushūin-Oberschule an die Tōkyō Teikoku Daigaku. Das Kriegsende erlebte Mishima im Arbeitsdienst in einer Fabrik der japanischen Marine in der Präfektur Kanagawa.
Im Jahr 1947 beendete Mishima Yukio sein ordentliches Studium und setzte seine junge Schriftstellerkarriere nach einer kurzen Zwischenstation im Finanzministerium fort. Zu seinen Hauptwerken zählen Kamen no kokuhaku [Bekenntnisse einer Maske; 1949], Ai no kawaki [Liebesdurst; 1950], Ao no jidai [Jugendzeit; 1950], Shiosai [Die Brandung; 1954], Kinkakuji [Der Tempelbrand; 1956], Kyōko no ie [Kyōko’s Haus; 1959], Yūkoku [Patriotismus; 1961] und schließlich der vierteilige Romanzyklus Hōjō no umi [Das fruchtbare Meer; 1965–1970]. Im Jahr 1958 heiratete er Yōko, die älteste Tochter des Malers Sugiyama Yasushi (1909–1993). Während seiner Schaffensperiode an dem Romanzyklus nahm Mishima seit 1967 an Wehrsportübungen der Selbstverteidigungsstreitkräfte (Jieitai) teil und rief im darauffolgenden Jahr eine eigene Wehrsportgruppe (Tate no Kai) zur Verteidigung des Tennō ins Leben. Im November 1970 beging Mishima – nachdem die japanische Regierung seine Forderung nach einer Revision der japanischen Verfassung nicht erfüllt hatte und die Jieitai auf seinen Staatsstreich-Vorschlag nicht eingegangen waren – auf dem Ichigaya-Gelände der Jieitai in Tōkyō rituelle Selbsttötung nach Art vergangener Geschichtsepochen.
Die Sondersammlung ist durch die Kataloge Mishima Yukio bunko mokuroku: Shimizu Fumio Sensei kyūzō (1993), Mishima Yukio bunko mokuroku: Mishima Yōko-shi kizō (1996) und Mishima Yukio bunko tsūshin (2000–) bibliographisch erschlossen. In Yamanakako in der Präfektur Yamanashi befindet sich seit 1999 ein Mishima-Haus der Literatur (Mishima Yukio Bungakukan) mit zahlreichen Primärquellen.

<http://hijiyama-u.opac.jp/misimabunko.cgi>

Schlagworte:

Hiraoka, Kimitake; Japanische Literatur; Japanische Literatur der Moderne; Literatur, japanische; Literatur, moderne japanische; Mishima, Yukio; Moderne japanische Literatur; Shimizu, Fumio; Sugiyama, Yasushi Tachihara, Michizō

Sachgebiete:

Literaturwissenschaft

Bibliothek:

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