Takeyama Bunko (Takeyama Tamuro)
竹山文庫

Die Sondersammlung Takeyama Bunko der Asahimachi-Teilbibliothek der Niigata Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Mediziners Takeyama Tamuro (1840–1918) und umfaßt 248 japanische und 82 westlichsprachige Bücher unter besonderer Berücksichtigung von medizinhistoriographisch relevanter Rangaku-Literatur der Bakumatsu-Zeit (1853–1867) und der Meiji-Zeit (1868–1912). So enthält die Takeyama-Bibliothek beispielsweise das von Katsuragawa Hoshū (1826–1881) zwischen 1855 und 1858 herausgegebene niederländisch-japanische Wörterbuch Oranda jii und das von Takeyama und Nakane Shigekazu 1879 übersetzte Standardwerk der japanischen Augenheilkunde Ganka teiyō [Kompendium der Ophthalmologie], das auf Vorlesungsmanuskripten des niederländischen Arztes Cornelis Hendricus Mattheus Fock basierte.
Takeyama Tamuro stammte aus einer Augenarztfamilie in der Provinz Echigo (heute Bunsui-machi in der Präfektur Niigata) und studierte westliche Medizin unter anderem im Seitokukan in Nagasaki, das als erstes japanisches Krankenhaus nach westlichem Vorbild gilt. Takeyama wurde 1879 Leiter der Niigata Igakkō, aus der später die Medizinische Fakultät der Niigata Daigaku hervorgehen sollte. Er verließ die Igakkō 1885 und gründete in Niigata ein Krankenhaus, das später in Takeyama-Krankenhaus (Takeyama Byōin) umbenannt wurde und nicht zuletzt deshalb überregionale Bedeutung erlangte, weil bedeutende Mediziner wie Ogino Kyūsaku (1882–1975) es geleitet haben. Die Hauptleistung von Takeyama ist die Verbreitung westlicher Medizin und die Verbesserung von Forschung, Lehre und Behandlungsmethoden im Raum Niigata.
Die Sondersammlung ist seit 1998 durch den Katalog Takeyama bunko mokuroku bibliographisch erschlossen. Die japanischen Werke (W5T//J) und die westlichen Werke (W5T//F) der Takeyama-Bibliothek sind auch über den OPAC der Universitätsbibliothek recherchierbar.