Beikoku Gakui Ronbun: Piaget Shisō Kenkyū
米国学位論文「ピアジェ思想研究」

Die Sondersammlung Beikoku Gakui Ronbun: Piaget Shisō Kenkyū der Universitätsbibliothek der Naruto Kyōiku Daigaku basiert auf 482 amerikanischen Dissertationen über Leben und Werk des schweizerischen Psychologen Jean Piaget (1896–1980), die zwischen 1955 und 1983 in den Disziplinen Erziehungswissenschaft, Psychologie und Philosophie entstanden sind.
Jean Piaget studierte an der Universität Neuenburg (Neuchâtel) Zoologie und Philosophie und wurde 1918 mit einer Arbeit über die Verteilung der Schnecken im Wallis promoviert. Danach studierte er Psychologie bei Eugen Bleuler (1857–1939) und Carl Gustav Jung (1875–1961) an der Universität Zürich und zwischen 1919 bis 1921 in Paris an der Sorbonne. In den frühen 1920er Jahren kombinierte er Biologie und Epistemologie und beschäftigte sich mit den Zusammenhängen zwischen Sprache und Denken des Kindes. Er wurde 1925 Professor für Philosophie in Neuenburg und wechselte 1929 als Professor für die Geschichte des wissenschaftlichen Denkens nach Genf. Um 1930 publizierte er über Weltbild und Moral des Kindes. Zwischen der Mitte der 1930er Jahre bis zur ersten Hälfte der 1940er Jahre verfaßte er mehrere Werke über die frühkindliche Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung seiner eigenen drei Kinder. Darin deutete er die Anpassung des Kindes als Gleichgewicht zwischen psychologischer Assimilation und Akkommodation. Im Jahr 1938 wurde er Professor in Lausanne. Zwischen den 1940er Jahren und der Mitte der 1950er Jahre erschienen wichtige Arbeiten zur Entwicklung im Schulalter sowie zu theoretischen und philosophischen Grundfragen seines entwicklungspsychologischen Systems. Tanabe Shintarō hat sein Werk Introduction à l’épistémologie génétique [Einführung in die genetische Epistemologie oder auch Die Entwicklung des Erkennens] unter dem Titel Hasseiteki ninshikiron josetsu (1950) ins Japanische übersetzt. Zwischen 1952 und 1963 arbeitete Piaget an der Sorbonne als Professor für genetische Psychologie. Piaget hat zahlreiche Untersuchungen über die kindliche Entwicklung der Sprache, des Denkens, der Raum-, Zeit- und Kausalvorstellungen, der moralischen Urteilsbildung sowie zur genetischen Erkenntnistheorie veröffentlicht und erlangte sowohl für die Kognitive Psychologie als auch für die Pädagogik große Bedeutung.
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.