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Ōtsuka Bunko (Ōtsuka Kinnosuke)
大塚文庫

Die Sondersammlung Ōtsuka Bunko der Universitätsbibliothek der Hitotsubashi Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Wirtschaftswissenschaftlers und Kōzaha-Marxisten Ōtsuka Kinnosuke (1892–1977) und umfaßt 8.205 westlichsprachige Werke unter besonderer Berücksichtigung von wirtschaftsphilosophischen, wirtschaftstheoretischen und wirtschaftsgeschichtlichen Werken zur Nationalökonomie des 19. und des 20. Jahrhunderts. Sie enthielt ursprünglich auch 99 chinesische und 10 koreanische Werke, die jedoch in den allgemeinen Bibliotheksbestand aufgenommen wurden. Die 12.000 japanischen Werke seiner Privatbibliothek hat Ōtsuka selbst 1962 als Schenkung auf die Deutsche Staatsbibliothek der Deutschen Demokratischen Republik übertragen.
Ōtsuka Kinnosuke stammte aus Kanda in Tōkyō und studierte bis 1916 unter anderem bei Fukuda Tokuzō (1874–1930) an der Tōkyō Kōtō Shōgyō Gakkō (heute Hitotsubashi Daigaku) Wirtschaftswissenschaft. Danach arbeitete er zunächst als Dozent an seiner Alma mater und studierte zwischen 1919 und 1922 in New York, London und Berlin. Nach seiner Rückkehr wurde Ōtsuka zum Ordinarius an der Tōkyō Shōka Daigaku ernannt und entwickelte sich zu einem bedeutenden Vertreter derjenigen marxistischen Wirtschaftswissenschaft, die im allgemeinen die Generallinie der Kommunistischen Partei Japans (Nihon Kyōsantō) vertrat. Ōtsuka gehörte neben Noro Eitarō (1900–1934) zu den Herausgebern des 1932/33 bei Iwanami Shoten veröffentlichten siebenbändigen Werkes Nihon shihonshugi hattatsushi kōza [Vorlesungen zur Entwicklungsgeschichte des japanischen Kapitalismus]. Die daran beteiligten Wissenschaftler wurden nach dem Titel dieses Werkes – und in Abgrenzung zur Rōnōha – als Kōzaha etikettiert. Beide marxistischen Lager wurden nach dem Zweiten Weltkrieg dafür kritisiert, die Unabhängigkeit und Souveränität des Staates in ihrer Analyse vernachlässigt zu haben. Ōtsuka gehörte in den 1930er Jahren und in der ersten Hälfte der 1940er Jahre wegen seiner politischen Einstellung zu den Verfolgten der japanischen Staatsgewalt. Im Jahr 1945 wurde er von der Tōkyō Sangyō Daigaku (später Hitotsubashi Daigaku) wieder eingestellt und unterrichtete bis zu seiner Emeritierung 1956.
Die Sondersammlung Ōtsuka Bunko enthält nicht nur wirtschaftsrelevante Werke, sondern auch Literatur und Dichtung sowie Bücher über Minoritäten und die Frauenfrage und ist nicht konventionell erschlossen. Die bibliographischen Daten der Ōtsuka Bunko können jedoch über die Internetseite der Universitätsbibliothek recherchiert werden.

<http://www.lib.hit-u.ac.jp/service/bunko/bunko.html>

Schlagworte:

Fukuda, Tokuzō; Japanische Wirtschaftsgeschichte; Kapitalismus; Kommunismus; Kōzaha; Marxismus; Nihon Shihonshugi Ronsō; Noro, Eitarō; Ōtsuka, Kinnosuke; Rōnōha; Sozialismus; Westliche Wirtschaftsgeschichte; Wirtschaftsgeschichte, japanische; Wirtschaftsgeschichte, westliche Wirtschaftsphilosophie

Sachgebiete:

Volkswirtschaftslehre Wirtschaftsgeschichte

Bibliothek:

Hitotsubashi Daigaku Fuzoku Toshokan

2-1 Naka
Kunitachi-shi
186-8602 Tōkyō-to
Tel.: 042-580-8235
Fax.: 042-580-8251

http://www.lib.hit-u.ac.jp/service/index_Ja.html


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