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Tokutomi Bunko (Tokutomi Sohō)
徳富文庫

Die Sondersammlung Tokutomi Bunko der Dōshisha Daigaku basiert auf einer Schenkung des Unternehmers Yamamoto Jirō und umfaßt 1.100 Titel zu Leben und Werk des Journalisten, Herausgebers, Historikers und rechtsnationalen Aktivisten Tokutomi Sohō (1863–1957; eigentlich Iichirō), darunter nahezu alle Publikationen von Tokutomi selbst sowie zwanzig Briefe von einflußreichen Persönlichkeiten an ihn.
Tokutomi Sohō stammte aus Minamata in der Provinz Higo (heute Präfektur Kumamoto) aus einer ländlichen Samurai-Familie. Er studierte westliche Sprachen und Wissenschaften an der Kumamoto Yōgakkō sowie an der Dōshisha Daigaku und interessierte sich für das Christentum. Nach seiner Rückkehr in die Heimat beteiligte er sich an der Bewegung für Freiheit und Bürgerrechte (jiyū minken undō) und gründete die Ōe Gijuku. Mit der Veröffentlichung von Shōrai no Nihon [Das zukünftige Japan; 1886] stieg sein Renommee als politischer Autor. Er ging nach Tōkyō, gründete den Verlag Minyūsha und gab zwischen 1887 und 1898 mit Kokumin no Tomo das einflußreichste japanische Magazin des ausgehenden 19. Jahrhunderts heraus. Der Verlag publizierte außerdem die Familienzeitschrift Katei Zasshi (1892–1898) sowie eine englische Ausgabe von Kokumin no Tomo unter dem Titel The Far East (1896–1898). Seit 1890 gab Tokutomi auch die Kokumin Shimbun heraus, die mit dem Japanisch-Chinesischen Krieg (1894/95) zunehmend chauvinistischer wurde. In der Folgezeit entwickelte er sich immer mehr zu einem monarchistischen Falken. In der zweiten Hälfte der Meiji-Zeit wurde er ein Berater und Intimus von Katsura Tarō (1847–1913). Im Jahr 1942 gründete er die Organisation Dai Nihon Genron Hōkokukai. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Anwärter für den Status eines Kriegsverbrechers der obersten Kategorie A fast zwei Jahre lang unter Hausarrest gestellt. Zwischen 1918 und 1952 konzentrierte sich Tokutomi auf sein spätes Hauptwerk, die Herausgabe des 100bändigen Werkes Kinsei Nihon kokumin shi [Geschichte des japanischen Volkes in der Frühmoderne].
Die Sondersammlung ist seit 1960 durch den Katalog Dōshisha Tokutomi bunko shozō mokuroku bibliographisch erschlossen. Sie ist nicht mit Tokutomis früherer Privatbibliothek zu verwechseln. Das Gros seiner eigenen Bibliothek hatte Tokutomi mit rund 100.000 Bänden dem befreundeten Herausgeber Ishikawa Takeyoshi (1887–1961) übertragen. Diese Sammlung befindet sich in der Ishikawa Bunka Jigyō Zaidan Ochanomizu Toshokan in Kanda-Surugadai im Tōkyōer Stadtbezirk Chiyoda. Darüber hinaus existieren an verschiedenen Orten Japans Museen und sonstige Stätten zur Erinnerung an Tokutomi Sohō, wie zum Beispiel das Tokutomi Sohō Kinenkan in Ninomiya-machi in der Präfektur Kanagawa, das Tokutomi Kinenkan in Kumamoto, das Ōta Kuritsu Sannō Sōdō Kinenkan im Stadtbezirk Ōta in Tōkyō sowie das Tokutomi Sohō Kan in Yamanakako in der Präfektur Yamanashi.

<http://www.doshisha.ac.jp/gakujo/library/special/index.html>

Schlagworte:

Bewegung für Freiheit und Bürgerrechte; Freiheit und Bürgerrechte, Bewegung für; Ishikawa, Takeyoshi; Japanische politische Geschichte; Katsura, Tarō; Nationalismus; Politische Geschichte, japanische; Tokutomi, Sohō Yamamoto, Jirō

Sachgebiete:

Politische Geschichte

Bibliothek:

Dōshisha Daigaku Sōgō Jōhō Sentā

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