Takebayashi Bunko (Takebayashi Kumahiko)
竹林文庫

Die Sondersammlung Takebayashi Bunko der Dōshisha Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Bibliothekars und Bibliothekswissenschaftlers Takebayashi Kumahiko (1888–1960) und enthält Quellen zur Geschichte japanischer Bibliotheken und zu wichtigen Büchersammlungen (bunko) unter besonderer Berücksichtigung der japanischen Bibliothekswissenschaft und der Bücherkunde seit der Meiji-Zeit (1868–1912). Die Sichtung der Bücher ist noch nicht abgeschlossen. Es existiert kein Katalog zur Sondersammlung. Auch ist der Gesamtumfang unbekannt, obwohl die Werke der Takebayashi Bunko schon bald nach dem Tod des früheren Eigentümers auf die Dōshisha Daigaku übertragen wurden und 1961 den Status einer Sondersammlung erhielten.
Takebayashi Kumahiko hat die Modernisierung und Institutionalisierung der japanischen Bibliothekswissenschaft entscheidend mitgeprägt und als Ausbilder mehrerer Bibliothekarsgenerationen gewirkt. Darüber hinaus war er an wichtigen Weichenstellungen auf dem Gebiet des Bibliotheksrechts beteiligt. Während seiner Karriere sammelte er zu Lehr- und Weiterbildungszwecken viel bibliothekswissenschaftlich relevantes Material und tat sich als Autor und Herausgeber hervor. Von seinen neun Büchern und rund zweihundert Artikeln gilt das 1943 im Kyōtoer Verlag Taigadō erschienene Buch Kinsei Nihon bunko shi [Geschichte japanischer Büchersammlungen der Frühmoderne] als sein Hauptwerk. In erster Linie jedoch war er ein Fachmann für die japanische Bibliotheksgeschichte der Moderne. Seit 1916 arbeitete Takebayashi in der Zentralbibliothek der Kyōto Teikoku Daigaku, später hielt er als Bibliotheksprofessor Kurse an der Dōshisha Daigaku ab, wirkte rund fünfzehn Jahre an der Kyūshū Teikoku Daigaku und noch einmal etwa drei Jahre an der Kyōto Teikoku Daigaku.