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Wasan Kankei Bunko
和算関係文庫

Die Sondersammlung Wasan Kankei Bunko der Universitätsbibliothek der Tōhoku Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Hayashi Tsuruichi (1873–1935), Fujiwara Matsusaburō (1881–1946) und Okamoto Norifumi (1847–1931) und umfaßt rund 20.000 Bände zur Geschichte der Mathematik unter besonderer Berücksichtigung traditioneller japanischer Mathematik (wasan), aber auch Astronomie (tenmongaku), Kalenderwissenschaft (rekigaku) und Vermessungskunde bzw. Geodäsie (sokuryōgaku, sokuchigaku). Sie enthält Meilensteine der japanischen Mathematikgeschichte, wie zum Beispiel das Warizansho (1622) von Mōri Shigeyoshi (ca. 1590–ca. 1645), das Jinkōki (1627) von Yoshida Mitsuyoshi (1598–1672) und das Jugairoku (1639) des Mōri-Schülers Imamura Tomoaki (Lebensdaten unklar).
Hayashi Tsuruichi stammte aus der Präfektur Tokushima und studierte Mathematik an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Als 1911 an der Tōhoku Teikoku Daigaku der erste Lehrstuhl für Mathematik eingerichtet wurde, erhielt er einen Ruf. Im selben Jahr gründete er zusammen mit Fujiwara Matsusaburō die erste international ausgerichtete japanische Fachzeitschrift für Mathematik, Tōhoku Sūgaku Zasshi. Hayashi ließ sich frühzeitig emeritieren, um sich mathematikgeschichtlichen Studien widmen zu können. Die Resultate erschienen postum 1937 unter dem Titel Hayashi Tsuruichi hakushi wasan kenkyū shūroku [Forschungsaufzeichnungen zur traditionellen japanischen Mathematik von Doktor Hayashi Tsuruichi]. Fujiwara Matsusaburō, der in Peking eine große mathematikgeschichtliche Sammlung erworben hatte, führte die Wasan-Studien von Hayashi fort. Zwischen 1954 und 1960 erschienen auch die Früchte seiner Forschungsarbeit unter dem Titel Meiji-zen Nihon sūgakushi [Geschichte der japanischen Mathematik vor der Meiji-Zeit]. Okamoto Norifumi galt als einer der letzten großen Wasan-Gelehrten. Er wirkte als Leiter der Ōsaka Shihan Gakkō und gründete die Tōkyō Sūgaku Kaisha (später Nihon Sūgakkai). Später lehrte er an der Akademie des Heeres und wurde unter anderem Präsident der Seijō Gakkō.
Die Sondersammlungen Wasan Kankei Bunko und Kanō Bunko der Tōhoku Daigaku enthalten zusammengenommen schätzungsweise zwei Drittel der gesamten japanischen Wasan-Forschung. Da beide Sammlungen auch zahlreiche naturwissenschaftlich relevante Werke enthalten, kann man die Tōhoku Daigaku zu Recht als Füllhorn der Wissenschaftsgeschichte der Edo-Zeit bezeichnen.
Die Wasan-Bibliothek ist durch mehrere Kataloge bibliographisch erschlossen. Im Jahr 1964 erschien der Katalog Tōhoku Daigaku Hayashi shūsho. Im Jahr 1980 legten Matsuoka Motohisa und Hirayama Akira den Katalog Okamoto Norifumi vor. Darüber hinaus hat die Universitätsbibliothek der Tōhoku Daigaku zwischen 1974 und 1982 den siebenbändigen Katalog Tōhoku Daigaku shozō Wa-Kan sho koten bunrui mokuroku veröffentlicht, in dem die Werke der Wasan Kankei Bunko systematisch verzeichnet sind.

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Schlagworte:

Astronomie; Edo-Zeit; Fujiwara, Matsusaburō; Geodäsie; Hayashi, Tsuruichi; Hirayama, Akira; Imamura, Tomoaki (Chishō); Japanische Wissenschaftsgeschichte; Kalenderwissenschaft; Mathematikgeschichte; Matsuoka, Motohisa; Mōri, Shigeyoshi; Ogura, Kinnosuke; Okamoto, Norifumi; Wasan; Wissenschaftsgeschichte, japanische Yoshida, Mitsuyoshi

Sachgebiete:

Astronomie; Geographie; Mathematik Wissenschaftsgeschichte

Bibliothek:

Tōhoku Daigaku Fuzoku Toshokan

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