Kantō-Region  |  Tōkyō Daigaku Shiryō Hensanjo Toshoshitsu

Rin-ke Kyūzōsho
林家旧蔵書

Die Sondersammlung Rin-ke Kyūzōsho (auch die Lesung Hayashi-ke ist möglich) der Bibliothek des Historiographischen Instituts (Shiryō Hensanjo) der Tōkyō Daigaku basiert auf einem Teil der Bibliothek des Historikers, Juristen, Erziehers und wichtigen Vertreters der neokonfuzianischen Schule der Shushigaku Hayashi Razan (1583–1657) und von elf Generationen seiner Nachkommen. Sie umfaßt rund 2.000 historische Quellen. Darunter befinden sich Porträts der Familienvorstände, Briefe, konfuzianische Werke, historiographische und juristische Auftragsarbeiten für das Tokugawa-Bakufu, persönliche Memoranden und Manuskripte, chinesische Dichtung, Abschriften von Verträgen über Freundschaft und Handel mit den USA und europäischen Großmächten. Darüber hinaus enthält die Sondersammlung Quellen zu den japanisch-koreanischen Beziehungen während der Edo-Zeit, als koreanische Delegationen der Yi-Dynastie (1392–1910) das Tokugawa-Bakufu zwischen 1607 und 1811 zwölfmal besuchten. Diese offiziellen Gesandtschaften konnten einen Umfang von mehreren hundert Personen haben und besaßen nach den japanischen Invasionsversuchen von 1592 und 1597 für beide Seiten eine besondere Bedeutung.
Hayashi Razan sah in Fujiwara Seika (1561–1619) seinen Mentor. Seit ca. 1605 unterrichtete Razan die ersten vier Tokugawa-Shogune Ieyasu, Hidetada, Iemitsu und Ietsuna in den Lehren der Shushigaku. Razan gründete 1630 eine eigene Akademie (Shōheikō bzw. Shōheizaka Gakumonjo, auch Edo Gakumonjo) im Ueno-Bezirk von Edo und etablierte die Hayashi-Schule (seit 1691 Yushima im Kanda-Bezirk von Edo). Zusammen mit seinem jüngeren Bruder verfaßte Hayashi Mitte der 1630er Jahre einen Entwurf des Buke shohatto [Gesetze für die Kriegerfamilien] und einen Entwurf des Hatamoto shohatto [Gesetze für die direkten Vasallen des Shōgun]. Danach arbeitete er als Geschichtsschreiber, formulierte diplomatische Dokumente für den Verkehr zwischen Japan und Korea und beriet das Shogunat in zeremoniellen Angelegenheiten und Fragen des Christentums. Seit der dritten Generation wirkten die Nachfolger der Hayashi-Familienvorstände weniger als Berater und Lehrer hochrangiger Vertreter des Tokugawa-Shogunats, sondern als Akademieleiter.
Die Sondersammlung gelangte durch Hayashi Akira (1866–1943) an das Shiryō Hensanjo und ist durch den Katalog Rin-ke kyūzōsho mokuroku bibliographisch erschlossen.

<http://www.hi.u-tokyo.ac.jp/tosho/tosho.html>

Schlagworte:

Diplomatiegeschichte; Diplomatiegeschichte, japanische; Frühneuzeitliche Geschichte, japanische; Fujiwara, Seika; Gakumonjo; Geschichte, frühneuzeitliche japanische; Geschichte, japanische; Geschichte, moderne japanische; Hayashi, Hōkō; Hayashi, Razan; Japanisch-koreanische Beziehungen; Japanische Diplomatiegeschichte; Japanische frühneuzeitliche Geschichte; Japanische Geschichte; Japanische moderne Geschichte; Japanische Religionsgeschichte; Konfuzianismus; Koreanisch-japanische Beziehungen; Koreanische Gesandtschaften der Edo-Zeit; Moderne japanische Geschichte; Philosophiegeschichte; Religionsgeschichte, japanische; Shushigaku; Tokugawa, Hidetada; Tokugawa, Iemitsu; Tokugawa, Ietsuna Tokugawa, Ieyasu

Sachgebiete:

Geschichtswissenschaft; Philosophie; Politische Geschichte Religionswissenschaft

Bibliothek:

Tōkyō Daigaku Shiryō Hensanjo Toshoshitsu

7-3-1 Hongō
Bunkyō-ku
113-0033 Tōkyō-to
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Fax.: 03-5841-8425

http://www.hi.u-tokyo.ac.jp/tosho/tosho.html


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