Kantō-Region  |  Tōkyō Daigaku Bungakubu Gengogaku Kenkyūshitsu

Ogura Bunko (Ogura Shinpei)
小倉文庫

Die Sondersammlung Ogura Bunko des Fachgebietes Sprachwissenschaften der Tōkyō Daigaku (Bungakubu, Gengogaku Kenkyūshitsu) basiert auf 1.311 Werken aus der Privatbibliothek des japanischen Sprachwissenschaftlers und Koreanisten Ogura Shinpei (1882–1944) unter besonderer Berücksichtigung des Altkoreanischen.
Ogura stammte aus Sendai in der Präfektur Miyagi und studierte bis 1906 Koreanistik und Sprachwissenschaft an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Das Korea-Generalgouvernement stellte ihn 1911 für herausgeberische und redaktionelle Arbeiten an. Im Jahr 1924 begab er sich auf eine Studienreise nach Europa und in die USA. Mit der Gründung der Kaiserlichen Universität Seoul (Keijō Teikoku Daigaku) 1926 erhielt Ogura einen Ruf als Ordinarius für koreanische Sprachwissenschaft. In dieser Phase legte er das Werk Kyōka oyobi rito no kenkyū [Forschungen zu koreanischen Gedichten der Silla-Periode (Hyangga) und chinesischen Schriftzeichen als phonetische Symbole (Idu)] vor, für das er von der japanischen Akademie der Künste ausgezeichnet wurde. Sein Arbeitsschwerpunkt war die Periode, nachdem Silla die rivalisierenden Reiche auf der koreanischen Halbinsel militärisch geeint hatte (668–918) und bevor das Hangul-Alphabet erfunden war. In dieser Zeit waren in Korea die beiden Schriftsysteme Idu und Hyangchal in Gebrauch. Seit dem Dekret des koreanischen Königs Sejong von 1446 bis zum flächendeckenden Gebrauch des neuen koreanischen Schriftsystems dauerte es lange, bis das Chinesische als Schriftsprache der Oberschicht zugunsten der „richtigen Laute zur Unterweisung des Volkes“ (Hunmin Chongum) abgelöst wurde. Ogura wirkte bis 1933 in Seoul und wechselte nach seiner Rückkehr als Professor an die Tōkyō Teikoku Daigaku. Er gilt als Pionier der japanischen Koreanistik. Zu seinen Hauptwerken zählen Chōsengo no okeru kenjōhō, sonkeihō no jodōshi [Koreanische Hilfsverben der Bescheidenheit und der Ehrerbietigkeit; 1938] und Chōsen gogakushi [Geschichte der koreanischen Sprachwissenschaft; 1920, verb. Aufl. 1940, neu komment. Ausg. 1964].
Fukui Rei hat 942 von 1.311 Werken der Sondersammlung in dem Periodikum Chōsen Bunka Kenkyū (2002, Nr. 9, S. 124–182) durch den Katalog Ogura bunko mokuroku sono ichi shintōrokubon bibliographisch erschlossen.

<http://www.l.u-tokyo.ac.jp/lib/search.html#bunko>

 

Relatierte Sondersammlungen:
Agawa Bunko: Agawa Jūrō

Schlagworte:

Fukui, Rei; Hangul (Hunmin Chongum); Japanisch-koreanische Beziehungen; Koreanisch-japanische Beziehungen; Koreanistik Ogura, Shinpei

Sachgebiete:

Sprachwissenschaft

Bibliothek:

Tōkyō Daigaku Bungakubu Gengogaku Kenkyūshitsu

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