Kinki-Region  |  Tenri Daigaku Fuzoku Tenri Toshokan

Yoshida Bunko (Yoshida Jinja)
吉田文庫

Die Sondersammlung Yoshida Bunko der Tenri Daigaku basiert auf der über Generationen gewachsenen und im Laufe der Zeit auch geschrumpften Bibliothek des Yoshida-Schreins (Yoshida Jinja) im Stadtbezirk Sakyō in Kyōto und umfaßt rund 7.000 japanische und chinesische Titel bzw. 10.000 Bände. Schwerpunkt der Sammlung sind heilige Bücher des Shintō, Tagebücher, buddhistische, konfuzianische und taoistische Literatur.
Der Yoshida-Schrein datiert seine Tradition bis in die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts auf Fujiwara no Yamakage (824–888) und den Kasuga-Schrein in Nara zurück, als die vier Gottheiten von drei Shintō-Schreinen mit den Fujiwara in Verbindung standen. Der Yoshida-Shintō (Urabe-Shintō) hat in Japan jahrhundertelang einen besonderen Status genossen und bezeichnete sich auch als „Yuiitsu Shintō“ [Einzigartiger Shintō]. Diese Schule entstand im 13. Jahrhundert und wurde innerhalb der Familie der Yoshida überliefert, die Erbpriester des Yoshida-Schreins und des Hirano-Schreins in Kyōto waren. In der Muromachi-Zeit (1392–1573) systematisierte Yoshida Kanetomo (1435–1511) den Yoshida-Shintō, indem er aus dem Taoismus, dem Buddhismus und dem Konfuzianismus eine synkretistische Lehre schuf, die später als Shintō-Orthodoxie oder Quasi-Urshintō kanonisiert wurde. Im Jahr 1484 ließ er den Daigengū (früher auch Taigengū sowie Daigenkyū) errichten und erhielt in der Folge die Erlaubnis, landesweit heilige Stätten zu bauen und zu unterhalten. Der Yoshida-Shintō genoß bis zur Etablierung des Staats-Shintō in der Meiji-Zeit (1868–1912) einen besonderen Status innerhalb des Shintō-Klerus.
Die Sondersammlung ist seit 1965 durch den Katalog Yoshida bunko shintō shomokuroku bibliographisch erschlossen. Unabhängig von dieser Sondersammlung hält die Universitätsbibliothek der Tenri Daigaku zahlreiche Rara der Familie Yoshida, die als Nationalschatz (kokuhō) und als wichtiges Kulturgut (jūyō bunkazai) klassifiziert sind. Erstere Quellen sind durch den Katalog Nihon shoki jindai no maki: kengenbon, letztere Werke durch den Katalog Kogo shūi karokubon bibliographisch erschlossen. Darunter befinden sich handschriftliche Dokumente, Vorlesungsmanuskripte, Kommentare und Abschriften heiliger Texte von Kiyohara Nobukata (1475–1550) sowie von Bonshun (1553–1632). Diese Quellen sind schon seit den 1940er Jahren durch den Katalog Tenri Toshokan kisho mokuroku (Wa-Kan sho no bu, dai san) bibliographisch erschlossen worden.

<http://www.tcl.gr.jp/ab_tcl/enkaku.html#bunko>

Schlagworte:

Bonshun; Daigengū; Fujiwara, Yamakage; Japanische Religionsgeschichte; Kiyohara, Nobukata; Religionsgeschichte, japanische; Schreine; Shintō; Urabe-Shintō (Yoshida-Shintō); Yoshida Jinja; Yoshida, Kanetomo Yoshida-Shintō (Urabe-Shintō)

Sachgebiete:

Religionswissenschaft

Bibliothek:

Tenri Daigaku Fuzoku Tenri Toshokan

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Tenri-shi
632-8577 Nara-ken
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