Hasegawa Nyozekan Kankei Shiryō
長谷川如是閑関係資料

Die Sondersammlung Hasegawa Nyozekan Kankei Shiryō der Universitätsbibliothek der Chūō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Journalisten, Gesellschaftskritikers und Schriftstellers Hasegawa Nyozekan (1875–1969; ursprünglich Manjirō) und umfaßt 2.411 japanische Bücher, 549 westlichsprachige Bücher, 220 Publikationsmanuskripte sowie 300 Briefe, darunter auch Dokumente seines Freundes Kaji Shinzō (1905–1985).
Hasegawa Nyozekan stammte aus Tōkyō und studierte bis 1898 Rechtswissenschaft (Strafrecht) an der Vorgängereinrichtung der Chūō Daigaku, der Tōkyō Hōgakuin. Seit 1903 arbeitete Hasegawa für die demokratische Zeitung Nihon von Kuga Katsunan (1857–1907). Im Jahr 1907 wechselte er zu dem Periodikum Nihon oyobi Nihonjin von Miyake Setsurei (1860–1945), von wo er im folgenden Jahr zur Ōsaka Asahi Shimbun übertrat und einen Ruf als Demokrat und Liberaler erwarb. Als die Zeitung sich dem Verbot der Berichterstattung über die Reisunruhen von 1918 widersetzte, nahm das Kabinett von General Terauchi Masatake (1852–1919) diesen sogenannten Hakkō-Fall zum Anlaß, das Blatt zu kriminalisieren. Wegen fortgesetzter Zensur verließ Hasegawa zusammen mit Ōyama Ikuo (1880–1955) und Torii Sosen (1867–1967) die Zeitung und gründete im Jahr 1919 das Periodikum Warera [Wir], das später in Hihan [Kritik] umbenannt wurde. Hasegawa kritisierte in seinen Schriften den militaristischen Staat und die undemokratische Gesellschaft und verteidigte die Meinungs- und Pressefreiheit. Zu seinen Hauptwerken zählen Gendai kokkai hihan [Kritik des gegenwärtigen Staates; 1921], Gendai shakai hihan [Kritik der gegenwärtigen Gesellschaft; 1922] und Nihon fashizumu hihan [Kritik des japanischen Faschismus; 1932].
Die Sondersammlung gelangte als Schenkung über eine Nichte des früheren Eigentümers an die Chūō Daigaku und ist durch die drei im Selbstverlag erschienenen Kataloge Hasegawa Nyozekan kyūzōsho mokuroku (1970), Hasegawa Nyozekan kankei shiryō juzō risuto: Yamamoto Sachiko-shi kizō (1996) und Hasegawa Nyozekan kankei shiryō mokuroku: Kaji Shinzō-shi kyūzō (1998) bibliographisch erschlossen. Das 1985 publizierte Werk Hasegawa Nyozekan: Hito, jidai, shisō to chosaku mokuroku enthält eine Chronik seines Lebens und einer Liste seiner Publikationen.